
Facebook will in Zukunft noch mehr auf Unternehmen und Nutzer zugehen. Dafür plant das Netzwerk massive Produktinnovationen in vier ausgewählten Bereichen, die Vice President for Ads & Business Products, Dan Levy, diese Woche auf dem Facebook for Business-Blog verkündete. Wir haben die zukünftigen Änderungen für euch zusammengefasst:
1.Technologien zur Verbesserung der Privatsphäre
Personalisierte Werbung ermöglicht es kleinen Unternehmen, ihre spezifischen Zielgruppen mit persönlicher Botschaft für wenig Geld zu erreichen. Facebook war führend bei dieser Umstellung auf personalisierte Werbung, musste jedoch auch ordentlich Kritik aufgrund der Datenschutzregeln einstecken. In Zukunft möchte die Plattform seinen Usern daher zeigen, dass Personalisierung und Privatsphäre keine Gegensätze sind.
Dafür will Facebook datenschutzfreundliche Technologien entwickeln. Diese sollen die Menge der benötigten persönlichen Daten minimieren und trotzdem relevante Anzeigen schalten können. „Damit diese Technologien jedoch funktionieren und allen Unternehmen zugute kommen, ist eine branchenweite Zusammenarbeit erforderlich, ebenso wie andere Datenschutzstandards und -praktiken“, heißt es in der Meldung. Wie genau diese Standards und Schutzpraktiken aussehen sollen, wird noch nicht näher erläutert.
2. Produkt- und Business Discovery
Facebook will ein neues Feature im News Feed testen, bei dem Nutzer durch Antippen die Inhalte von Unternehmen zu bestimmten Themen durchsuchen und Content von ähnlichen Unternehmen entdecken können. Darüber hinaus sollen in diesem Kontext auch intelligentere Empfehlungen genutzt werden, die zukünftig noch passendere Anzeigen einblenden können.
„Das wird es für Menschen einfacher machen, Gemeinschaften um Unternehmen zu bilden, die mit ihren Werten übereinstimmen“, erklärt Levy. Besonders kleine und mittlere Unternehmen müssen nach der Krise wieder auf die Beine kommen. Schon während den Lockdowns wurde dazu aufgerufen, kleine und regionale Läden zu unterstützen. Um KMU auf der ganzen Welt zu helfen, wird Facebook bald einen Test in den USA starten, der es kleinen Unternehmen ermöglicht ein „small business patch“ in ihre Anzeigen zu integrieren (siehe Grafik). Auf diese Weise könnten die User demnächst sofort wissen, ob sie ein kleines Geschäft oder einen globalen E-Commerce-Riesen unterstützen.

3. Mehr Commerce
Schon jetzt geben drei Viertel der Social-Media-User an, sich auf Facebook, Instagram und Whatsapp für ihren Shoppingkonsum inspirieren zu lassen. Da sich die Netzwerke immer mehr zu einem Marketplace entwickeln, will das Unternehmen bald ein innovatives Commerce-System aufbauen. Das System soll personalisierte Anzeigen, Community Tools, Messaging, Shops und Zahlungen effizienter regeln. Auf diese Weise soll es für Unternehmen noch einfacher werden, eine nahtlose Customer Journey zu schaffen, mit der die Kunden noch leichter Produkte entdecken und einkaufen können.

4. Business-Tools jenseits des Marketings
Neben den umfassenden Änderungen im Marketingbereich will Facebook in Zukunft auch andere Services für KMU anbieten. Dafür arbeitet die Plattform an Produkten und Tools im Bereich Relationship-Management, Business-Messaging und Recruiting. Beispielsweise sollen Unternehmen bald mit neuen Tools ihre Posts, Stories und Anzeigen einheitlich planen und verwalten können. Außerdem will Facebook die Messenger-API für Instagram erweitern, da Kunden nachweislich lieber mit Unternehmen schreiben als diese anzurufen.
„Wir bauen eine neue Ära personalisierter Erlebnisse auf – in der Menschen mehr Kontrolle, Auswahl und Transparenz über ihre identifizierbaren Daten haben als je zuvor und Menschen, Unternehmen und Kreative neue Möglichkeiten und Wege haben, sich zu verbinden, zu wachsen und zu gedeihen“, heißt es abschließend. Wann die neuen Pläne in die Tat umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Dennoch können sich Unternehmen, die Facebook for Business nutzen, über die bevorstehenden Änderungen freuen.