
Eigentlich ist das dritte Quartal saisonbedingt das schwächste des Jahres. 2021 konnte der E-Commerce jedoch ein Umsatzwachstum von 14,8 Prozent (22,194 Milliarden Euro) erreichen. Damit führt der Onlineverkauf die kontinuierliche Beschleunigung des Wachstums seit der Verzeichnung von 2017 weiter fort. Dabei gehen vor allem zwei Vertriebstypen als Gewinner hervor.
D2C und Multichannel wachsen am stärksten
Zu den Wachstumstreibern im E-Commerce 2021 zählt besonders der digitale Direktvertrieb durch den Hersteller: Seit Beginn der Pandemie konnte der Verkaufskanal in jedem Quartal zweistellig wachsen (23,2 Prozent kumuliert von Januar bis September 2021). Speziell im dritten Quartal haben die Multichannel-Händler das stärkste Wachstum generiert – trotz der Wiederbelebung stationärer Geschäfte.
Die Onlinemarktplätze, die zum Großteil von stationären und Onlinehändlern getragen werden, erhöhen ihr Volumen langfristig ebenfalls enorm und erreichen 2021 erstmals in jedem Quartal die zehn Milliarden Euro Umsatz-Marke. Nur der Teleshopping-Kanal musste im dritten Quartal weiter einbußen. Die Tabelle zeigt die Gesamtumsätze im Q3 der diversen Verkaufskanäle:

Digitale Dienstleister lassen Potenziale liegen
Digitale Dienstleistungen stiegen zwar im dritten Quartal um 31 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro an. Sie verlieren allerdings im Vergleich zum Q2 2020 (61,3 Prozent) deutlich an Schwung. Grund dafür sind unter anderem immer noch Nachholeffekte, die den Einbruch aus dem Vorjahr (Q3 20202: -66-6 Prozent) nicht aufholen können. Die Zahlen lassen außerdem darauf schließen, dass die Konsumenten immer noch vorsichtig sind, wenn es um den Erwerb von beispielsweise Konzerttickets oder Reisen geht.
Insgesamt konnte der E-Commerce in den ersten neun Monaten des Jahres Gesamtumsätze von rund 67,4 Milliarden Euro generieren. Der interaktive Handel inklusive Dienstleistungen erreichte bis zum Beginn vom letzten Quartal 74 Milliarden Euro. Da man von einem starken letzten Weihnachtsquartal ausgeht, könnte die Branche in diesem Jahr zum ersten Mal den Meilenstein von 100 Milliarden Euro erreichen.