
Facebooks Haupteinnahmequelle ist das Werbegeschäft. Für personalisierte Ads war es bislang normal, das Nutzerverhalten im gesamten Internet zu verfolgen – das ändert sich jedoch jetzt. Dank neuer Regulierungsmaßnahmen und Apples neuem Privacy Label muss der Konzern umdenken. Daher arbeitet Facebook an neuen Ad-Features, die der Privatsphäre seiner Nutzer einen höheren Stellenwert einräumt.
„Werbe-Revolution“: Personalisierung entwickelt sich stark weiter
In einem Blogpost stellt Graham Mudd, Facebooks Vice President für Product Marketing und Ads, neue Technologien vor, an denen der Konzern gerade forscht. „Wir sehen definitiv, dass sich die persönliche Gestaltung von Anzeigen in den nächsten fünf Jahren stark weiterentwickeln wird“, erklärt Mudd gegenüber The Verge. „Und wenn wir rechtzeitig investieren, werden alle unsere Kunden davon profitieren und wir können diesen zukünftigen Zustand des Anzeigen-Ökosystems mitgestalten.“
Unter anderem testet Facebook eine neue „Private Lift Measurement-Lösung“ mit ausgewählten Partnern. Diese Lösung verwendet eine datenschutzfreundliche Technologie namens Secure Multi-Party Computation. Die Technologie soll Marketern dabei helfen, die Leistung ihrer Kampagnen besser zu verstehen. Dabei werden die benötigten Nutzer-Informationen durch zusätzliche Datenschutzschichten eingeschränkt. Diese Lösung ist für das kommende Jahr für alle Werbetreibenden angekündigt.
Zudem arbeitet Facebook an Applications für On-Device-Learning. Damit sollen Daten lokal auf dem Gerät der Nutzer verarbeitet werden. Bisher wurden deren individuelle Daten an einen Server oder eine Cloud gesendet. Auch an einer Lösung, bei der die Datensets der User durch das Hinzufügen zufälliger Informationen schwer identifizierbar gemacht werden, wird derzeit gearbeitet.
Facebook will mehr Zusammenhalt in der Werbebranche
Für die Kehrtwende in der Werbebranche ruft Facebook alle Plattformen, Anbieter, Entwickler und andere Branchenteilnehmer dazu auf, gemeinsam an diesen neuen Technologien zu forschen. So ist das Framework für die Private Computation Solutions bereits als Open Source für die Branche erhältlich.
„Neue Technologien brauchen Zeit, um sich zu entwickeln, aber wir sind zuversichtlich, dass wir durch unsere kontinuierliche Arbeit und unser Engagement in der gesamten Branche Lösungen entwickeln können, die ein freies und offenes Internet unterstützen“, schreibt Mudd in der Ankündigung. Die neuen Technologien können nur dann erfolgreich sein, wenn die Branche gemeinsame Standards entwickelt. Marketer auf der ganzen Welt dürfen gespannt sein, welche neuen Technologien die bisherigen Tracking-Verfahren ablösen werden.