The „New Normal“: Fünf Zukunfts-Trends für digitales Marketing 0 723

Das letzte Jahr ist nicht so verlaufen, wie viele Marketer es sich gewünscht hätten. Doch Herausforderungen bieten auch neue Möglichkeiten, Strategien und Kampagnen anzugehen. Im ersten Quartal 2021 konnten einige Trends herausgefiltert werden, die schon jetzt die Welt des digitalen Marketings verändern.

Das Digital-Marketing-Magazin Search Engine Land hat in Kooperation mit Oracle Advertising and CX fünf Trends untersucht, die sowohl das B2B- als auch das B2C-Marketing beeinflussen.

1. Die Nachwirkung der Pandemie

Auch für Advertiser war das letzte Jahr nicht einfach: Veranstaltungen wurden abgesagt, Teams konnten sich nicht vor Ort treffen und die Kampagnen und ihre Botschaften veränderten sich in kürzester Zeit. Daher mussten sich Werbetreibende darauf konzentrieren, wie sie ihren Kunden in der schwierigen Zeit nützliche Informationen und effiziente Lösungen anbieten können. Ende letzten Jahres erwartete etwa die Hälfte der von PWC befragten CFOs eine Rückkehr zum Wachstum im Jahr 2021 – mit Hilfe von Investitionen in Datenanalyse und Marketingautomatisierung. 

Matt Heinz, Experte für B2B-Marketing und -Vertrieb, wies zudem darauf hin, dass die aktuelle Situation noch nicht die neue Normalität sei. Dennoch werden Teile der Veränderungen, die Marketer in der Krise vorgenommen haben, Teil der neuen Normalität werden. So wird sich die Vertiefung von Kundenbeziehungen sowie der Kundenloyalität und -bindung fortsetzen. Empathie wird mehr als je zuvor in den Vordergrund rücken. Marketer müssen sich in ihre Kunden hineinversetzen und sich fragen, wie sie ihnen persönlich helfen können.

2. Der digitale Boom

Da persönliche Veranstaltungen keine Option waren, wandten sich Vermarkter virtuellen Veranstaltungen, Videos und digitalen Marketingkanälen zu, um mit Kunden in Kontakt zu treten. Durch die Alltagsbeschränkungen verbrachten auch die Verbraucher mehr Zeit online. Im März letzten Jahres stellte Forbes fest, dass die Internetnutzung zu Beginn der Pandemie um 70 Prozent und die Streamingnutzung um mehr als zwölf Prozent gestiegen ist. 

Vermarkter machten sich die Beliebtheit von Social Media zunutze, indem sie intensiver als je zuvor über die verschiedenen Kanäle mit den Kunden in Kontakt traten. Social Media, E-Mail-Marketing, Mobile, Websites, Landing Pages, Blogs, Webinare und mehr bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, Kunden auf digitalem Wege zu erreichen. Laut einer CMO-Umfrage beobachteten 85 Prozent der befragten Marketer eine Offenheit der Kunden für neue digitale Angebote während der Pandemie, 84 Prozent legten einen höheren Wert auf digitale Erlebnisse. Um mit ihrem Publikum mithalten zu können, sollten Marketer ihren Fokus auf digitale Angebote verschärfen.

3. Big Data nutzen

Es gibt aktuell mehr Daten auf der Welt als jemals zuvor und die Menge wird immer weiter zunehmen. NodeGraph gibt an, dass die weltweite Datenmenge bis 2025 bis auf 175ZB wachsen wird. Bei den derzeitigen Internetgeschwindigkeiten würde es ca. 1,8 Milliarden Jahre dauern, um alle Daten herunterzuladen.

Ebenfalls laut NodeGraph wurden im Jahr 2020 in einer Minute 

  • 480.000 Tweets erstellt
  • 4,7 Millionen Videos auf YouTube angesehen
  • 4,2 Millionen Suchanfragen bei Google
  • 200 Millionen versendete Emails
  • 60.000 Bilder hochgeladen

Diese ganzen Informationen können Brands mitteilen, wie sie am besten auf ihre Zielgruppen reagieren sollten. Big Data hilft nicht nur bei der Wettervorhersage und schlägt Filme, Songs und Bücher für Verbraucher vor – es kann Marketern auch sagen, welche Kanäle und Inhalte ein Kunde bevorzugt. Solange Werbetreibende in der Lage sind, diese Daten richtig zu erfassen und auszuwerten, kann Big Data ihnen einen enormen Vorteil verschaffen. Je mehr hochwertige Informationen über den Kunden bekannt sind, desto besser kann auf seine Probleme und Bedürfnisse eingegangen werden.

4. Content Marketing boomt

Weltweit gibt es 3,7 Milliarden Social-Media-Nutzer. Sie alle erstellen Inhalte in Form von Videos, Bildern und Texten. Es gibt inzwischen mehr als 500 Milliarden Blogs auf der Welt und die Zahl der selbstveröffentlichten Bücher knackte 2017 erstmals die Millionen-Marke. Es wird also deutlich: Content erstellen war noch nie so einfach. 

Was bedeutet das für das Content Marketing?

Content-Ersteller müssen sich bemühen, relevanter denn je zu sein und die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen. Die Inhalte müssen informativ und hilfreich sein, aber auch auf dem Kanal geliefert werden, den ein Kunde nutzt, und in einem Format, das er leicht verdaulich findet. 

Videos, Webinare, Blogs, Thought Leadership, interaktiver Content, Infografiken – den Content-Vermarktern werden die Möglichkeiten nie ausgehen, die sie nutzen können. Allerdings konkurrieren sie fast mit der ganzen Welt um die Aufmerksamkeit der Menschen. Um zu gewinnen, müssen sich Brands daher um Klarheit und Substanz ihrer Inhalte bemühen.

5. Global vernetzt sein

Laut Statista sind etwa 59 Prozent der Weltbevölkerung online unterwegs. Dadurch sind die Menschen weltweit besser vernetzt als je zuvor. Das können Marketer bei der Definition ihrer Zielgruppe berücksichtigen: Wer besucht ihre Website und ihren Blog und woher kommen diese Besucher? Können sie ihr Publikum im Zuge der globalen Vernetzung erweitern? Wie müssen sie ihr Marketing anpassen, um dies zu tun?

Die optimale Ansprache des Zielpublikums kann sich verändern, je nachdem auf welchem Teil der Erde es sich befindet. Marketer sollten daher auf das Wachstum ihres Publikums acht geben. Vielleicht gibt es ungenutztes Potential, da verschiedene Regionen oder Kulturen bislang nicht angesprochen wurden? Durch eine differenzierte Strategie können sich Marken stärker von ihrer Konkurrenz abheben.

Wie das Jahr 2020 gezeigt hat, können sich die Trends, von denen wir glauben, dass sie uns beeinflussen werden, ziemlich schnell ändern. Der Schlüssel dazu ist, agil, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Ein positives Mindset kann dabei helfen, schwierige Zeiten zu überstehen.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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