
Jugendliche müssen auf Instagram stärker in Schutz genommen werden. Das verkündete die Plattform diese Woche auf dem unternehmenseigenen Blog. Aus diesem Grund werden ab sofort einige Änderungen vorgenommen, die User unter 16 bzw. 18 Jahren mehr schützen sollen:
Private Konten für User unter 16 Jahren
Die erste große Änderung besteht darin, dass neue Accounts von Nutzern unter 16 Jahren künftig standardmäßig zu privaten Konten werden. Jugendliche, die bereits ein öffentliches Konto auf Instagram haben, bekommen eine Benachrichtigung, die ihnen die Vorteile eines privaten Kontos erklärt. Diese Maßnahme soll es verdächtigen Konten aber auch Werbetreibenden erschweren, junge Menschen zu erreichen.
„Wherever we can, we want to stop young people from hearing from adults they don’t know, or that they don’t want to hear from. We believe private accounts are the best way to prevent this from happening. So starting this week, everyone who is under 16 years old (or under 18 in certain countries) will be defaulted into a private account when they join Instagram“, kommentiert die Plattform seine neuen Beschränkungen.
Einschränkungen für Advertiser
Instagram will mit den neuen Schutzmaßnahmen auch die Art und Weise ändern, wie Werbetreibende junge Menschen erreichen können. In einigen Wochen soll es Advertisern nur noch erlaubt sein, Anzeigen an Personen unter 18 Jahren zu richten, die auf deren Alter, Geschlecht und Standort basieren. Andere Targeting-Optionen, wie etwa Interessen oder getrackte Aktivitäten auf anderen Apps und Websites, stehen Marketern dann nicht mehr zur Verfügung. Diese Änderung wird auch für Werbetreibende in Deutschland gelten.
Da Jugendschützer bemängelten, dass sich besonders junge Menschen von interessenbasierten Ads beeinflussen lassen, will Instagram so zukünftig verändern, wie Advertiser mit jungen Menschen in Kontakt treten können. Wenn Nutzer ihr 18. Lebensjahr erreichen, will die Plattform sie zudem transparent über die Targeting-Optionen aufklären, die Werbetreibende verwenden können. So sollen die jungen User ihr Werbeerlebnis selbst kontrollieren.
Für Marketer, die über Instagram hauptsächlich junge Zielgruppen ansprechen, könnte das Update enorme Reichweitenverluste bedeuten. Wie viele Unternehmen ihre Budgetplanung an die eingeschränkten Targeting-Optionen für Jugendliche anpassen und ob sich dies spürbar auf die Werbeeinnahmen der Plattform auswirken wird, bleibt abzuwarten.