Nachhaltigkeit im E-Commerce: Onlinehandel ist umweltfreundlicher als stationäre Geschäfte 0 697

Der Onlinehandel ist nicht nachhaltig genug - dieser Meinung sind viele Verbraucher. Bedenken gibt es vor allem bei den Transportwegen und Verpackungen. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass Onlineshopping durchaus nachhaltiger sein kann als der Einkauf in stationären Läden.

Das schwedische Startup Box Inc hat gemeinsam mit dem internationalen Marktforschungsunternehmen YouGov eine repräsentative Studie zur Nachhaltigkeit von Onlineshops durchgeführt. Dabei ging es vor allem um die Diskrepanz zwischen Fakten und Wahrnehmung auf Seiten der Verbraucher. Die Ergebnisse zeigen – Realität und Einschätzung liegen teilweise weit auseinander.

E-Commerce ist nachhaltiger als der stationäre Handel

Knapp die Hälfte der deutschen Verbraucher (46 Prozent) glaubt, dass der E-Commerce keine nachhaltige Einkaufsoption ist. Nur 13 Prozent halten Onlineshopping für eine umweltfreundliche Alernative. Gründe dafür sind vor allem der Verpackungsmüll und die Transportmethoden. Es gibt jedoch Untersuchungen die zeigen, dass der Onlinehandel ist faktisch nachhaltiger ist. Das liegt vor allem an den Emissionen der stationären Geschäfte und den Einkaufswegen der Verbraucher. 

Der E-Commerce hat dabei in den Non-Food-Sortimenten eine bessere Klimabilanz als oftmals angenommen. Im Durchschnitt verursacht der stationäre Handel sogar 1,5 bis 2,9 Mal mehr CO2 als der E-Commerce. Hier spielen vor allem die Autofahrten zu den Geschäften eine große Rolle, aber auch der Energieverbrauch der Ladenflächen sorgt maßgeblich dafür, dass die Emissionen hier häufig über denen der Onlineshops liegen. 

Verbraucher sehen Händler in der Verantwortung

Aus Sicht der Befragten bedarf es mehr Aufklärung von den einzelnen Shopbetreibern, um ihre Bedenken aus dem Weg zu räumen. 68 Prozent sind der Meinung, dass Plastikverpackungen den größten negativen Einfluss auf die Nachhaltigkeit haben. So gaben etwa 40 Prozent der Verbraucher an, dass sie es begrüßen würden, wenn die Verpackungen aus Papier wären oder zumindest für eventuelle Retouren wiederverwendet werden könnten (53 Prozent). Der Einsatz von nachhaltigen, recycelbaren Verpackungen und ein CO2-Ausgleich zählen also zu den Maßnahmen, die für eine bessere Verbraucherwahrnehmung sorgen können. 

Auch bei der Emissionsreduzierung sehen die Konsumenten den Handel in der Pflicht. Zwar wären 28 Prozent der Befragten beispielsweise bereit, für den CO2-Ausgleich des Transports mehr zu bezahlen – die Mehrheit der Verbraucher ist jedoch nicht daran interessiert und sieht die Verantwortung komplett bei den Betreibern der Onlineshops.

 „Wir wollten verstehen, was die Verbraucherinnen und Verbraucher über Nachhaltigkeit im E-Commerce denken, und es ist faszinierend zu sehen, wie das von den dargestellten Fakten abweicht. Dies ist eine echte Chance für den Onlinehandel, die Verbraucherinnen und Verbraucher aufzuklären“, kommentiert Mikael Fristedt Westre, Gründer und CEO von Box Inc, die Ergebnisse.

Die repräsentative Studie wurde von YouGov im Auftrag von Box Inc durchgeführt. Die Erhebung fand zwischen dem 21. und 23. April 2021 im Zuge einer Online-Befragung statt. Die Stichprobe bestand aus 2.084 Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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