„New Normal“-Studie: Die Hälfte aller Deutschen wird ihr Konsumverhalten dauerhaft verändern 0 894

Hat die Pandemie langfristige Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten in Deutschland? Auf welche veränderten Verbrauchergewohnheiten müssen sich Händler einstellen? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Changing Consumer Priorities Study der Unternehmensberatung AlixPartners.

Das Konsumverhalten der Deutschen wird sich auch nach Corona dauerhaft verändern. Fast die Hälfte der Befragten Studienteilnehmer (44 Prozent) gibt an, dass sich ihre Einkaufsgewohnheiten durch die Pandemie dauerhaft verändert haben und sie diese Veränderungen auch nach dem Krisen-Ende beibehalten wollen. Der E-Commerce bleibt dabei nach wie vor der Gewinner im Handel.

Konsum in vielen Segmenten rückläufig

Laut der Studie sparen die Deutschen derzeit in einigen Produktbereichen – dazu gehören nicht nur die Freizeit-, und Eventbranche. Über 40 Prozent kaufen sich beispielsweise weniger Klamotten als vor der Pandemie, doch auch bei Schuhen und Unterhaltungselektronik ging der Konsum zurück. In den Bereichen Haushaltswaren und Lebensmitteln hat der Konsum allerdings zugenommen (20 Prozent). 

Der Hauptgrund, weshalb die Käufer davon ausgehen, ihren Konsum durch die Pandemie dauerhaft zu ändern, sind vor allem gesundheitliche Bedenken (55 Prozent). Auch Finanzielle Sorgen spielen eine große Rolle (33 Prozent). 37 Prozent der Befragten sind jedoch sowohl gesundheitlich als auch finanziell optimistisch gegenüber der Zukunft eingestellt. Die internationalen Ergebnisse der Studie zeigen allerdings, dass die beiden Aspekte Gesundheit und finanzielle Sorgen das Konsumverhalten weltweit prägen werden. Für den Einzelhandel bedeutet das im Zweifel: Anpassung des Produktportfolios, um die Bedenken der ängstlicheren Konsumenten möglichst aus dem Weg zu räumen.

Online-Handel und Nachhaltigkeit sind Gewinner der Krise

Wie schon erwartet haben in der Pandemie viele Verbraucher das Onlineshopping für sich entdeckt oder stärker genutzt als zuvor. So gaben etwa 39 Prozent der Befragten an, ihre Bekleidung vermehrt im Netz zu bestellen und dies auch beibehalten zu wollen. Die Verschiebung der Absatzkanäle hin zum Internet wird zukünftig dafür sorgen, dass auch stationäre Läden über einen Multichannel-Ansatz nachdenken sollten.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der Studie auf, dass rund ein Drittel der Konsumenten (33 Prozent) nach der Pandemie noch mehr auf Nachhaltigkeit setzen wird als davor. Es kann sich daher lohnen, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte mit in die Produktions- und Verkaufsstrategien einzubeziehen. 22 Prozent gaben im Gegensatz dazu an, dass der vermehrte Fokus auf Nachhaltigkeit nichts an ihrem Einkaufsverhalten ändern wird.

Über die Changing Consumer Priorities Study 2021

Die aktuelle AlixPartners Changing Consumer Priorities Study wurde im Januar 2021 durchgeführt. Befragt wurden 7.164 Verbraucher ab 18 Jahren in China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Saudi-Arabien, der Schweiz und den USA. Die Umfrage ist länderübergreifend nach Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Standort (Stadt/Land/Vorstadt) ausgeglichen. Es ist die zweite AlixPartners Umfrage dieser Art, die erste wurde im Sommer 2020 durchgeführt.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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