
Eine Studie von Statista zeigt, dass mehr als die Hälfte (55 Prozent) von 1.000 befragten deutschen Erwerbstätigen auch zukünftig ein paar Tage die Woche von zu Hause aus arbeiten möchte. Jeder Siebte will sogar am liebsten ganz auf seinen Büroplatz verzichten und vollständig aufs Homeoffice umsteigen.
Höhere Arbeitszufriedenheit statt Belastung
Lange gingen viele Experten davon aus, dass das Homeoffice eine Belastungsprobe für die Arbeitnehmer werde. Doch die Vorteile überwiegen. Die Befragten schätzen die Balance zwischen Familie und Beruf, den Zeitgewinn und die gewonnene Freiheit. Dies zeigt sich häufig auch in höherer Arbeitszufriedenheit und -leistung. Daher haben schon einige Großkonzerne, wie etwa die Deutsche Bank oder BMW angekündigt, in Zukunft auf hybride Arbeitsmodelle zu setzen.
Vielen Mitarbeitern fehlt jedoch der persönliche Kontakt zu Kollegen, den der elektronische Kontakt über Chat-Funktionen nicht immer ausgleichen kann. Ein vollständiger Wegfall des Büros scheint daher – zumindest in den nächsten Jahren – eher unrealistisch. Dennoch sollten Entscheider von Unternehmen in Deutschland eine Umstellung auf flexibles Arbeiten durchaus überdenken. Eine Umfrage der Unternehmensberatung EY unter mehr als 1.000 Angestellten ergab, dass 54 Prozent der Befragten bereit wären ihren Job zu kündigen, wenn er ihnen keine Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und -zeit bietet.
Eine Umstellung auf flexible Arbeitsmodelle erfordert von Unternehmen vor allem eins: Digitalisierte Prozesse. Hierzu gehören etwa Cloud-Systeme, die von allen möglichen Endgeräten aus angesteuert werden können. Hier hängt der deutsche Mittelstand im globalen Vergleich noch hinterher: Laut einer Studie von Deloitte gehört eine umfassende Digitalisierung nur für 35 Prozent der Arbeitgeber in den kommenden drei Jahren maßgeblich zur Wachstumsstrategie – weltweit sind es 42 Prozent. Um im internationalen Vergleich weiterhin stark zu bleiben, sollten deutsche KMU dringend ihren digitalen Transformationsprozess starten.