
Die EU-Kommission will sich für einen gerechteren digitalen Wettbewerb einsetzen. Dafür soll die Macht von Google, Amazon und Co eingeschränkt werden. Ein geleaktes Dokument zeigt hierfür etwa die Erstellung einer “schwarzen Liste”, auf der unfaire Geschäftspraktiken aufgeführt werden sollen.
Kommission fordert mehr Datentransparenz
Auf der Nachrichtenseite politico.eu wurde bereits ein Entwurf veröffentlicht. Aus diesem geht hervor, dass die Plattformbetreiber zukünftig gezwungen werden sollen, ihre gesammelten Daten für Konkurrenzunternehmen zugänglich zu machen. Außerdem will die “schwarze Liste” gegen die Bevorzugung eigener Angebote vorgehen, wie Netzpolitik schreibt. Amazon etwa stand schon häufig in der Kritik, da der Konzern seine eigenen Produkte in den Suchergebnissen bevorzugt.
Eine Regelung zur Vorinstallation eigener Apps ist ebenfalls Teil der Maßnahmen. So dürfen die Konzern-Giganten künftig andere Hersteller nicht mehr zu Vorinstallation bestimmter Apps zwingen. User sollen zudem die Option erhalten, vorinstallierte Apps zu deinstallieren.
Jährliche Prüfung von Online-Werbung
Das Thema Online-Werbung ist ein weiterer wichtiger Punkt auf der Liste der EU-Kommission. Google und Facebook dominieren hier zwar – Amazon und Microsoft sind aber ebenfalls in diesem Bereich aktiv. Nach den Entwürfen der Kommission müssen die Metriken der einzelnen Plattformen und ihre Berichtspflichten gegenüber Geschäftskunden einmal im Jahr überprüft werden.
Laut Netzpolitik soll zur “schwarzen Liste” auch noch eine “graue Liste” hinzukommen – diese soll Geschäftsvorgänge dokumentieren, die zwar legal sind, aber als unfair gelten. Dies soll den Aufsichtsbehörden bei möglichen Überprüfungen helfen. Alle geplanten Maßnahmen will die EU-Kommision am 2. Dezember innerhalb des geplanten Gesetzes für digitale Dienste präsentieren.