
Der Bericht befasst sich mit den Zukunftsprognosen für die globale Commerce-Branche. Dazu wurden Ergebnisse von mehr als eine Million Händler und Verbraucher aus elf Märkten untersucht und ausgewertet. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse für euch zusammengefasst.
Onlinehandel wächst vor allem durch junge Generation
Im Rahmen der Studie wurden bestimmte Schlüsselaspekte herausgearbeitet, die das Einkaufen in Deutschland zukünftig besonders prägen werden. Hierbei wird vor allem der Einfluss des Onlinehandels deutlich.
Der erste Schlüsselfaktor dürfte die wenigsten überraschen: Onlineshopping erfreut sich an zunehmender Beliebtheit. Die große Mehrheit der Befragten (87 Prozent) gab an, seit Beginn der Coronakrise online eingekauft zu haben. Damit stiegen bei über einem Drittel (36 Prozent) der Deutschen auch die Summen, die sie online ausgegeben haben.
Laut Report ist der Onlineshopping-Boom besonders auf die jüngeren Generationen zurückzuführen. Die 18- bis 34-Jährigen tragen maßgeblich zum Wandel des Handels bei: 57 Prozent dieser Altersgruppe gab an, online immer mehr Geld auszugeben. Mit den erhöhten Ausgaben steigen auch die Erwartungen, die jüngere Konsumenten an die Anbieter stellen. So erwarten 65 Prozent von ihnen etwa, dass ihr gewählter Onlineshop einen schnellen Versand gewährleisten kann. Auch die Möglichkeit, Online-Bestellungen im Laden abholen zu können („Click & Collect“), wird eher von jungen Menschen in Anspruch genommen. Für Händler bedeutet das: Omnichannel-Strategien ausbauen, Präsenz in den sozialen Medien optimieren und Authentizität beweisen.

Umweltbewusstsein steigt
Ein weiteres Stichwort ist Nachhaltigkeit. Der Bericht zeigt, dass Umweltbewusstsein immer mehr die Kaufentscheidungen in Deutschland beeinflusst. Knapp die Hälfte aller Befragten (47 Prozent) gab an, dass Nachhaltigkeit eine große Rolle bei ihrem Konsum spiele. In der jüngeren Altersgruppe gaben sogar 59 Prozent an, vor allem auf nachhaltige Artikel zu setzen.
Auch das Gemeinwohl steht beim Shoppen immer mehr im Fokus: Die Möglichkeit, beim Kauf zu spenden, ist immer häufiger erwünscht. Demnach gaben 38 Prozent der Verbraucher an, dass sie bei jedem Kauf (online wie offline) die Möglichkeit haben möchten, für einen bestimmten Zweck zu spenden. Ähnlich wie bei der Nachhaltigkeit wird dieser Trend vor allem von den jüngeren Verbrauchern vorangetrieben.
Lokale und unabhängige Marken
Der Trend geht nicht nur in Richtung Onlineshopping – auch unabhängige lokale Marken werden, laut Bericht, zukünftig vermehrt nachgefragt. So gab knapp ein Viertel (23 Prozent) der Deutschen an, seit Beginn der Krise öfter bei unabhängigen und lokalen Händlern eingekauft zu haben. Als Hauptgründe für ihre Entscheidung nannten sie die Stärkung des Unternehmertums (47 Prozent), die Beratung (36 Prozent) und das individuelle Einkaufserlebnis (36 Prozent). Im globalen Vergleich sehen die ausschlaggebenden Gründe ähnlich aus (siehe Grafik).

Obwohl der Trend klar zu Onlinekäufen geht, bleibt der stationäre Handel also ebenfalls beliebt bei den Deutschen. 70 Prozent gaben an, auch in diesem Jahr weiterhin im Einzelhandel eingekauft zu haben. Dennoch sind die Befragten deutlich unentschlossener bei ihrer Wahl zwischen online und offline: 49 Prozent gaben an, dass sie seit Beginn der Krise versuchen, volle Geschäfte und Menschenmengen zu vermeiden, 46 Prozent wollen das auch in Zukunft beibehalten. Händler sollten sich den Bedenken der Konsumenten anpassen. Sie können beispielsweise kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten anbieten, Termine im Geschäft online vergeben oder den Kunden ermöglichen, im Netz bestellte Ware im Laden abzuholen.
Der vollständige Report kann hier heruntergeladen werden.
Über die Studie
Die Online-Umfrage wurde mit insgesamt 10.055 Konsumenten, die 18 Jahre oder älter sind in APAC (Japan, Indien, Neuseeland, Australien), Europa (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich) und Nordamerika (Kanada, Vereinigte Staaten), durchgeführt. Um sich für die Umfrage zu qualifizieren, mussten die Befragten in den vergangenen sechs Monaten mindestens einen Einkauf in den top Online-Shopping-Kategorien getätigt haben. In Deutschland wurden 1.016 Konsumenten im Zeitraum vom 9. bis zum 15. September 2020 befragt.