
Facebook will seine Audio-Funktionen ausbauen. Das gab die Social-Plattform vergangene Woche auf dem Unternehmensblog bekannt. Da der Konzern in der letzten Zeit eine deutliche Zunahme von Audioanrufen und Audionachrichten bei WhatsApp und im Messenger beobachten konnte, will er seinen Nutzern in Zukunft noch mehr Features anbieten, die ins Ohr gehen. „Wir wissen, dass es noch mehr soziale Erlebnisse zu schaffen gibt, um Menschen dabei zu helfen, das zu sagen, was sie sagen wollen, neue Stimmen zu entdecken, oder Ideen in der Geschwindigkeit des Klangs auszutauschen“, erklärt Facebook das Vorhaben.
Ein Tonstudio für die Hosentasche
Als erstes will Facebook eine Reihe von Tools für die Audioerstellung ausbauen. „So wie wir es bei Fotos und Videos gemacht haben, wollen wir, dass es Werkzeuge gibt, die zwar professionell, aber auch intuitiv sind und Spaß machen – als hätte man ein Tonstudio in der Tasche“, heißt es im Blogbeitrag.
Die geplanten Tools sollen den Nutzern direkt in der Facebook-App zur Verfügung stehen. Damit soll es unter anderem möglich sein, Musik aus einer Sound-Collection für die eigenen Audioproduktionen zu verwenden, um diese musikalisch zu untermalen. Hinzu kommen Soundeffekte, Stimmverzerrer und andere Filter, die das Erstellen von auditiven Inhalten unterhaltsamer machen sollen.
Soundbites: Das neue soziale Audioformat
Soundbites sind kurze, kreative Audioclips, mit denen die User Anekdoten, Witze, Gedichte und andere Kurzgeschichten festhalten können. Dieses neue Format will Facebook zunächst mit einer kleinen Anzahl von Creatorn testen. Das Feature könnte insbesondere für Podcaster, ASMR-Artists, Comedians und andere kreative Köpfe einen Mehrwert bieten. Auch bei den Soundbites soll eine Bearbeitung mit Stimmen- und Soundfiltern möglich sein.

Podcasts kommen zu Facebook
Für Audio-Content, der über die Länge von Soundbites hinausgeht, plant Facebook zudem einen Podcast-Bereich auf der Plattform einzurichten. In den kommenden Monaten sollen Nutzer in der Lage sein, Podcasts direkt in der Facebook-App zu hören – egal, ob die App gerade genutzt wird oder nur im Hintergrund läuft. Darüber hinaus können User die Podcasts kommentieren, liken und mit Freunden teilen. Dieses neue Feature könnte auch für Werbetreibende im Bereich Podcast-Marketing ganz neue Türen öffnen.
Neben Podcasts will Facebook auch Live Audio Rooms testen, die ab Sommer für alle Facebook-Nutzer zur Verfügung stehen sollen. Diese funktionieren nach dem Clubhouse-Prinzip. In der ersten Testphase soll die Funktion nur für Personen des öffentlichen Lebens ausgerollt werden. Facebook will mit dem Clubhouse-Klon ein neues Forum für Diskussionen schaffen – „ohne den zusätzlichen Druck, vor der Kamera zu stehen.“

Monetarisierungsoptionen für Creator
Die Creator sollen mit ihren Audio-Inhalten Geld verdienen können. Hierfür will Facebook gleich mehrere Optionen bieten: Über die Live Audio Rooms können Fans ihren Lieblingskünstlern beispielsweise Spenden zukommen lassen. Später sollen die Künstler auch die Audio Rooms an sich monetarisieren können, entweder durch Einzelkäufe oder Abonnements. Für Soundbites will Facebook einen Audio Creator Fund einführen, um aufstrebende Audio-Creator zu unterstützen und ein frühes Feedback zum neuen Produkt zu erhalten.
„Wir haben immer wieder gesehen, wie viel kreative Energie freigesetzt wird, wenn man leistungsstarke Tools für die Erstellung und Bearbeitung von Audiodateien entwickelt, sie kostenlos anbietet, einfach gestaltet und sie […] in die Welt hinausschickt. Indem wir Magie in neue Audioformate bringen, geben wir den Menschen einen neuen Weg, mehr von dem zu sagen, was sie schon immer sagen wollten – zu jeder Zeit“, erklärt der Konzern abschließend.
Die neuen Features sollen nun Schritt für Schritt auf der Plattform integriert werden. Ob sich alle geplanten Tools erfolgreich etablieren, bleibt abzuwarten.