Testlauf mit Problemen: Instagram verbirgt zu viele Likes 0 951

Um zu testen, ob Instagram ohne sichtbare Likes ein positiverer Ort wird, hat die Plattform in dieser Woche einen Test gestartet: Vielen Nutzern wurden keine Herzchen mehr unter den Posts angezeigt. Der Test lief jedoch außer Kontrolle - der Instagram-Chef entschuldigte sich per Twitter.

Ein Test der Instagram-App wurde durch einen Bug zu großflächig ausgeweitet. Eigentlich wollte der Konzern das Entfernen der Likes nur mit ausgewählten Nutzern testen. Stattdessen wurden die Herzchen aber auch für Personen unsichtbar, die gar nicht am Test teilnahmen. Für das Versehen entschuldigte sich der Instagram-Chef Adam Mosseri höchstpersönlich auf Twitter: „We unintentionally added more people to the test today, which was a bug — we’re fixing this issue and restoring like counts to those people as soon as possible“, heißt es im Beitrag.

Weniger Wettbewerb, mehr Verbundenheit

Instagram probiert schon länger herauszufinden, ob das Netzwerk ohne Likes ein besserer Ort ist. Der Test sollte Aufschluss darüber geben, ob sich die User ohne die vielen Like-Anzeigen wohler fühlen. Immerhin sorgt der Fokus auf die Like-Anzahl bei vielen Nutzern für einen anhaltenden Konkurrenzdruck. Anstelle eines Wettbewerbs solle Instagram laut Mosseri ein Ort sein, an dem Menschen sich miteinander verbinden können.

Im jüngsten Testprogramm verschwindet die Like-Funktion nicht komplett. Die Likes unter den eigenen Posts können weiterhin eingesehen werden. Folglich können User auch nach wie vor die Beiträge anderer Nutzer liken – sie sehen allerdings nicht mehr die Summe der Likes unter diesen Beiträgen. Instagram will mit den Experimenten den Vorwürfen entgegentreten, dass die Plattform der mentalen Gesundheit schade, da der Fokus lediglich auf der Generierung von Likes liegt.

Vor allem Influencer sehen die Tests kritisch. Immerhin sind Likes ein Beweis für eine hohe Reichweite und somit auch eine wichtige Kennzahl für mögliche Kooperationspartner. Sollten die Like-Zahlen irgendwann wirklich unsichtbar werden, will sich Instagram um eine Alternative bemühen, mit der Influencern ihre Reichweite auch ohne Likes demonstieren können.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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