“Unfck the Internet”: Mozilla appelliert an Facebook und Twitter 0 908

Mozilla hat sich in einem offenen Brief an die Facebook- und Twitter-Chefs gewandt. Die Forderung: Bestimmte Funktionen sollen von den Social-Plattformen bis nach der US-Wahl deaktiviert werden - zum Schutz vor Fehlinformationen.

Der Brief, den Mozilla als ganzseitige Anzeige in der Washington Post veröffentlicht hat, richtet sich an Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Twitter-Chef Jack Dorsey. Sie werden darin gebeten, jeweils eine Funktion ihrer sozialen Netzwerke einzustellen, um die Verbreitung von falschen Informationen im Zuge der anstehenden US-Wahl einzudämmen.

Gruppenempfehlungen und Trends deaktivieren

Der Firefox-Entwickler fordert von Zuckerberg die Ausschaltung der Gruppenempfehlungen bei Facebook. Zur Begründung zitiert Mozilla einen Artikel des Wall Street Journals. In diesem heißt es, dass extremistische Facebookgruppen rund 64 Prozent ihrer neuen Mitglieder durch die Empfehlungsfunktion gewinnen würden.

Auch Twitter soll sich vor der US-Wahl einschränken: Mozilla fordert von Dorsey die Deaktivierung der Twitter-Trends. Das Argument: Die Algorithmen hinter den Trends seien anfällig für Bots. Durch Manipulation wurden so in der Vergangenheit immer wieder Fehlinformationen verbreitet. Die Deaktivierung soll bis nach den endgültigen Wahlergebnissen andauern. Laut Mozilla wurde der offene Brief von mehr als 6000 Unterstützern unterzeichnet.

“Unfck the Internet”: Aktionswebseite gestartet

Neben dem Brief hat Mozilla außerdem eine Aktionswebseite gestartet. Diese trägt den Titel “Unfck the Internet”. Neben Hinweisen zu den Mozilla-Produkten Firefox und Pocket haben User die Möglichkeit, selbst den Druck auf Facebook und Twitter zu erhöhen. Mozilla hat sogar eine Online-Petition gegen die Facebook-Gruppenempfehlung eingerichtet. Für Twitter haben die Macher von Firefox einen Link erstellt, über den User direkt an Dorsey apellierte Tweets posten können.

Mozilla verweist zusätzlich auf die Netflix-Doku “The Social Dilemma”, die die Gefahren der sozialen Medien behandelt. Außerdem verweist “Unfck the Internet” per Link auf das von den Designern Tomo Kihara und Polina Aexeenko gestaltete Projekt “Their.tube”. Dieses enthüllt, wie YouTube-Nutzer durch die Algorithmen der Video-Plattform immer tiefer in die Welt der Verschwörungtheorien abrutschen können.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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