
Besonders der Amazon Marketplace ist ein beliebter Ort für Verkäufer von minderwertigen und gefälschten Waren. Von kaputten Elektroartikeln über nachgemachte Markenartikel bis hin zu minderwertigem, giftigem Kinderspielzeug, ist alles dabei. Daher hat der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments nun angekündigt, große Anbieter von Online-Marktplätzen wie Amazon zu verpflichten, die Waren strenger zu prüfen.
Ausarbeitung eines Gesetzes innerhalb der EU-Staaten
Das EU-Parlament stimmt dafür, dass Plattformen wie Amazon für den Verkauf minderwertiger und gefälschter Waren zukünftig haftbar gemacht werden sollen. Bis die EU das Gesetz offiziell verabschiedet, kann es allerdings noch etwas dauern. Jedes Mitgliedsland der EU muss diesem zustimmen.
Käufer des Produkts sollen unverzüglich Informationen erhalten, wenn dieses bei der Prüfung gegen die Richtlinien verstößt. Außerdem setzt sich das EU-Parlament dafür ein, dass Onlinehändler enger mit Marktüberwachungsbehörden und dem Zoll zusammenarbeiten müssen. Auf diese Weise können sich Verbraucher künftig besser vor Betrügern im Netz schützen.
Amazon konnte sich bisher immer sehr gut herausreden: Sie seien nur Zwischenhändler und hätten sonst nichts mit dem Produkt zu tun. Mit dem “Digital Service Act” soll das nun unterbunden werden.
Nicht nur Amazon, sondern auch andere Plattformen …
Bei den angesprochenen Plattformen handelt es sich nicht nur um Amazon, sondern auch um Ebay und die chinesischen Anbieter Wish und AliExpress. Anbieter minderwertiger Waren können von der Plattform entfernte Produkte einfach erneut online stellen. Auch das will das EU-Parlament mithilfe des neuen Gesetzes zukünftig ändern.
Sechs europäische Verbraucherorganisationen haben alleine dieses Jahr unabhängig voneinander rund 250 Produkte auf den Plattformen Amazon, AliExpress, Ebay und Wish getestet. Das Ergebnis: 66 Prozent davon entsprechen nicht den EU-Vorschriften.