Verkäufe über Snapchat: Das sind die Zukunftspläne der App 0 970

Produkte bewerben und sogar direkt verkaufen – das soll bald auch über Snapchat möglich sein. Der Messenger öffnet sich für Dienste anderer Anbieter und plant Schritte Richtung Augmented Reality.

Snapchat ist vor allem bei jüngeren Zielgruppen beliebt. Mit der App kann man unter anderem witzige Fotos und Videos mit Freunden teilen und Storys posten. Besonders bekannt ist Snapchat hierbei für die große Auswahl an witzigen, außergewöhnlichen Filtern. Jetzt folgt das Unternehmen dem Vorbild chinesischer Super-Apps wie WeChat – mit dem Ziel, eine umfassende Plattform zu werden.

Integration anderer Apps in Snapchat

In China ist es schon lange Alltag, den größten Teil der digitalen Aktivitäten einfach über das Smartphone zu erledigen. Mithilfe der neuen Funktion „Minis“ sollen eingeschränkte Versionen von anderen Apps in Snapchat integriert werden können. Mit den ersten vorgestellten Anwendungen kann man beispielsweise Kinotickets über die App kaufen und Lernkarten anfertigen.

Auch die „Snapmap“, eine in der App integrierte Karte, soll zukünftig Informationen zu Cafés, Läden und Restaurants enthalten. Das neue Feature könnte Snapchat einige neue Werbeumsätze einbringen. Bisher hatte die Karte hauptsächlich die Funktion, den genauen Aufenthaltsort seiner Freunde zu sehen.

Schritte in Richtung Augmented Reality

Bei der Augmented Reality (erweiterte Realität, AR) werden digitale Inhalte in die reale Umgebung eingebunden. So können User sich beispielsweise über die Kamerafunktion digitalen Lippenstift auftragen oder virtuelle Masken aufsetzen. Nach ersten Testanwendungen entwarf Snapchat eine Geschäftsplattform, mit der man digital Schuhe anprobieren oder Make-Up testen kann.

Bei einer Konferenz am vergangenen Donnerstag präsentierte Snapchat weitere Optionen für App-Entwickler. Mit „Local Lenses“ können beispielsweise ganze Straßenzüge eingescannt werden, um darauf Augmented Reality Anwendungen darzustellen.

Die Funktion „Scan“ identifiziert Objekte vor der Kamera, zu diesen die App dann Informationen anzeigt. Zum Beispiel können so Pflanzenarten oder Hunderassen ermittelt werden. So will Snapchat als Plattform für Dienste anderer Anbieter dienen. Verschiedene Apps können auf diesem Weg ihre Funktionen in die Snapchat-Kamera einbringen. Mit den „Dynamic Lenses“ können Entwickler Informationen aus ihren eigenen Apps sogar in Echtzeit integrieren.

Mit den Schritten Richtung erweitere Realität will Snapchat vor allem Google und Apple die Stirn bieten. Der iPhone-Konzern arbeitet schon seit Jahren an AR-Anwendungen. Laut Medienberichten arbeitet Apple sogar an einer AR-Brille, auf dessen Brillengläser digitale Inhalte projiziert werden können. Das könnte die neuen Funktionen von Snapchat in Zukunft noch interessanter machen.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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