
Vom 1. Oktober bis zum 29. November 2020 haben Verbraucher für insgesamt 17,4 Milliarden Euro Produkte im Internet bestellt. Das sind 17,5 Prozent mehr als im letzten Jahr zu dieser Zeit. Besonders häufig wurde dabei Kleidung eingekauft, aber auch das D2C-Geschäft erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Umsatz knackt die 80 Milliarden-Euro-Marke
Betrachtet man das Wachstum seit Jahresbeginn, schafft der E-Commerce ein Plus von 12,2 Prozent auf 73,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im letzten Jahr betrug der Umsatz im gleichen Zeitraum noch 65,5 Milliarden Euro. Somit wird der E-Commerce-Umsatz allein mit Waren nach Einschätzung des bevh noch in diesem Jahr die 80-Milliarden-Euro-Marke überschreiten. Das durchschnittliche Wachstum lag hierbei in den vergangenen Jahren in den ersten neun Wochen des Weihnachtsquartals kontinuierlich bei rund 11 Prozent.
„Wir sehen – aufgrund der seit April merklichen ‚Katalysator-Wirkung‘ der Corona-Krise wenig überraschend – auch eine deutliche Verschiebung der Weihnachtseinkäufe ins Internet. Angesichts eines Weihnachtsgeschäfts, das im gesamten Einzelhandel wieder mehr als 100 Milliarden Euro erreichen dürfte, könnte der E-Commerce dabei mehr als jeden fünften Euro einbringen. Obwohl die Deutschen weiterhin den größten Teil der Weihnachtseinkäufe in den Innenstädten erledigen, erfordert diese Veränderung des Kundenverhaltens völlig neue Einzelhandelskonzepte“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stv. Hauptgeschäftsführer des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V.

Vor allem Kleidung wurde in diesem Jahr besonders häufig im Netz gekauft. Die Fashion-Branche kann in diesem Jahr ein Plus von 20,5 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro verzeichnen. Laut bevh ist auch der große Zuspruch für D2C-Commerce auffällig. Das Versandmodell konnte seine Umsätze um 31,6 Prozent steigern. Mit einem Umsatz von 336 Millionen Euro macht dieser Bereich jedoch nur einen kleinen Teil des gesamten E-Commerce-Umsatzes aus.
Der größte Anteil der E-Commerce-Umsätze stammt von den großen Online-Marktplätzen. Diese konnten in diesem Jahr um 22 Prozent wachsen – auf 8,1 Milliarden Euro (2019 waren es noch 6,6 Milliarden Euro). Damit sichern sie sich einen Marktanteil von 46,6 Prozent.