
Gewaltiger Anstieg beim Streaming-Budget der Deutschen. „Ganze 30 Prozent mehr wollen die Deutschen für ihre Streaming-Abos ausgeben“, weiß Lisa Jägerin, Partnerin bei Simon-Kucher. So zeigt die Simon-Kucher Streaming-Studie 2025, dass der Gesamtetat von 23 auf 30 Euro klettert.
Streaming-Abos: Jeder dritte Deutsche findet, er gibt zu viel aus
Der Grund für den Budget-Anstieg? „User akzeptieren Preiserhöhungen, investieren als zufriedene Kunden aber auch bewusst mehr in Streaming-Angebote“, vermutet Jäger. Allerdings sind nicht alle User zufrieden mit ihren Streaming-Kosten. „Mehr als jeder Dritte hält seine Ausgaben für Streaming-Dienste für zu hoch!“
Deutsche wollen sich nicht von ihren Abos trennen
Jeder Vierte (26 Prozent) findet zudem, dass er mehr Streaming-Dienste als nötig nutzt. Rückläufig ist die Anzahl der Bezahl-Abos aber nicht. Im Gegenteil: Die Anzahl der Streaming-Abos 2025 steigt von 2,7 auf 2,8 leicht an. „Die Deutschen sind happy mit ihren Streaming-Abos!“, sagt Jäger. „Selbst bei Mehrausgaben und Überangebot wollen sie sich daher nicht von ihren Lieblingsanbietern trennen.“ So zeigt die Streaming-Studie, dass immer weniger User ihre Abos kündigen – selbst dann, wenn sie ein neues dazubuchen.
Megatrend Superbundles: Viele User setzen auf Paketdeals
Ein relativ neues Phänomen auf dem deutschen Markt: Streaming-Bundles. 41 Prozent haben sich bereits bei einem Bezahl-Abo für ein Paketangebot mit anderen Streaming-Diensten oder Services entschieden. „Bei Amazon, Netflix und DAZN wird zwar über die Hälfte der Streaming-Abos als Einzelprodukt abonniert, bei allen anderen Streaming-Anbietern aber ist mindestens jedes zweite Abo schon Teil eines Superbundles“, weiß Sina Gansel, Senior Director bei Simon-Kucher.
Paketangebote mit TV, Mobilfunk oder Internet besonders beliebt
Superbundles dienen dabei nicht nur dazu, die Streaming-Optionen zu erhöhen. So setzt zwar ein großer Teil (42 Prozent) der Superbundle-Nutzer auf eine Kombi von verschiedenen Streaming-Anbietern – die Mehrheit (52 Prozent) entscheidet sich allerdings für ein Bundle mit Fernseh-, Mobilfunk- oder Internetanbieter. „Um den Superbundle-Trend kommt beim Thema Streaming niemand mehr vorbei!“, betont Gansel.
Koexistenz statt Konkurrenz? Kampf zwischen Streaming-Anbietern flacht ab
Spannend: „Der Superbundle-Trend hat auch Einfluss auf den Verdrängswettbewerb im Streaming-Business“, sagt Sina Gansel. „Dieser hat sich in letzter Zeit entspannt. Bei den Streaming-Anbietern heißt es immer öfter: Koexistenz statt Konkurrenz.“ Trotzdem würde noch mehr als jeder Dritte (36 Prozent) ein bestehendes Streaming-Abo kündigen, um ein neues Streaming Abo abzuschließen.
Die Mehrheit der Streaming-Nutzer ist Content-Connaisseur
Umso wichtiger wird es für Streaming-Anbieter die Bedürfnisse ihrer Nutzer und potentiellen Neukunden zu kennen. Wer streamt wie? Was ist den Usern wichtig? „Die Mehrheit der Streaming-Nutzer ist Content- Connaisseur“, erklärt Gansel die Ergebnisse der Simon-Kucher Streaming-Studie. So wählen 39 Prozent die Inhalte, die sie sich anschauen sehr gezielt aus. Weitere 22 Prozent ordnen sich der Kategorie Binge-Watcher zu. Diese Gruppe verschlingt mehrere Episoden oder Filme in einer Sitzung. 21 Prozent zählen sich zu den Kunden, die vor allem Mainstream-Angebote nutzen. „Budget, Präferenzen, Angebote – der Streaming-Markt bleibt in Bewegung“, resümiert Lisa Jäger.
*Über die Studie: Die repräsentative Simon-Kucher Simon-Kucher-Studie wurde von April bis Mai 2025 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Walr durchgeführt. Über 1000 Verbraucher aus Deutschland wurden zu ihrem Streaming-Verhalten, ihren Abos und ihren Budgets befragt.