
Mit dem Startschuss für Black Friday und Cyber Monday beginnt für Amazon traditionell die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Erfahrungsgemäß sorgt die Flut an Bestellungen oft auch für steigende Kurse – zumindest kurzfristig. Rekordmeldungen aus der Aktionswoche wirken regelmäßig wie ein Stimmungsbooster für die Börse.
Kurze Rally – begrenzter Effekt aufs Gesamtjahr
Trotz solcher Ausschläge hält der Einfluss des November-Rummels auf die Jahresperformance sich in Grenzen. Auswertungen, die bis Ende der 1990er-Jahre zurückreichen, zeigen ein erstaunliches Muster: Häufig folgten auf kräftige Kursgewinne rund um den Black Friday eher verhaltene Wochen im restlichen vierten Quartal – und umgekehrt. Der Grund liegt oft in überzogenen Erwartungen. Anleger rechnen mit glänzenden Festtagszahlen und preisen sie vorab ein, doch nicht jedes Jahr erfüllt diese Hoffnungen.
Saisonale Effekte: Mehr als nur ein Shopping-Event
Auch andere typische Jahreszeitfaktoren beeinflussen die Kursentwicklung. In den Sommermonaten dünnt die Aktivität an den Märkten traditionell aus, während zum Jahresende hin ein höheres Handelsvolumen für stärkere Schwankungen sorgen kann. Häufig spiegeln Kursbewegungen dabei weniger die realen Umsätze wider, sondern die Erwartungen der Marktteilnehmer – also das, was sie bereit sind zu zahlen.
Was bedeutet das für Anleger?
Für langfristig orientierte Investoren bei Amazon oder anderen Einzelhändler-Aktien bleibt die Black-Friday-Woche ein Nebenschauplatz. Kurzfristige Sprünge sind normal, aber selten entscheidend für die langfristige Entwicklung. Wer breit investiert, Geduld mitbringt und seine Strategie nicht von saisonalen Schlagzeilen abhängig macht, kann die Rabattflut gelassen verfolgen – ohne jeden Kurszacken deuten zu müssen.






