
Mehr Menschen entdecken das Verkaufen als Strategie, um sich neue Wünsche zu erfüllen. Wer Pre-Loved-Produkte verkauft, also nicht neue, gebrauchte oder wiederaufbereitete Artikel, schafft sich finanziellen Freiraum, beispielsweise für Black-Friday-Angebote oder Weihnachtsgeschenke. Laut ECC-KÖLN-Studie verkaufen 34 Prozent der Befragten, die im vergangenen Jahr aussortiert haben, gezielt vor Black Friday oder Weihnachten, um ihr Budget zu erhöhen, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 39 Prozent. Betrachtet man eine andere Gruppe innerhalb der Untersuchung, nämlich diejenigen, die bereits selbst Pre-Loved-Produkte gekauft haben, zeigt sich ein noch deutlicherer Trend: 43 Prozent von ihnen verkaufen aktiv aussortierte Artikel, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Bei den Jüngeren sind es 55 Prozent.
Auch der eBay Recommerce Report 2025 bestätigt diese Entwicklung: 13 Prozent der Befragten haben im vergangenen Jahr begonnen, bei eBay Pre-Loved-Artikel zu verkaufen. 8 Prozent sind erst seit weniger als sechs Monaten aktiv, 5 Prozent zwischen sechs und zwölf Monaten – ein Hinweis auf wachsende Dynamik. Recommerce ist damit kein Randphänomen mehr, sondern Teil des Alltags.
Clever kaufen: Pre-Loved als bewusste Konsumentscheidung
Aber nicht nur das Verkaufen boomt, auch das Kaufen von gebrauchter Ware wird für viele zur ersten Wahl. 37 Prozent der ECC-Befragten sagen, dass sie aktuell eher Pre-Loved- oder wiederaufbereitete Artikel kaufen als noch 2024. Bei den 18-29-Jährigen sind es sogar 51 Prozent.
Der eBay Recommerce Report 2025 unterstreicht das: 34 Prozent der deutschen Konsumenten kaufen alle zwei bis drei Monate Pre-Loved-Produkte. Besonders gefragt sind Kleidung (62 Prozent), Technik und Elektronik (59 Prozent) und Spielzeug (36 Prozent).
Preisbewusstsein und Nachhaltigkeit sind dabei die wichtigsten Motive: Von den ECC-Befragten nennen 66 Prozent den günstigeren Preis als Hauptgrund für ihren Kauf, 71 Prozent verbinden mit gebrauchten oder wiederaufbereiteten Waren einen grundsätzlich nachhaltigerer Umgang mit Produkten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. 64 Prozent der Pre-Loved-Erfahrenen würden lieber gebrauchte Qualitätsware kaufen als günstige Billig-Importe, bei den 50-59-Jährigen sind es 74 Prozent. Das zeigt: Viele Konsumenten wollen ihr Geld klüger einsetzen, ohne auf Qualität zu verzichten. Pre-Loved wird so zum Symbol für bewussten, modernen Konsum.
„Pre-Loved ist längst Mainstream geworden und in dieser Saison relevanter denn je,“ sagt Dr. Saskia Meier-Andrae, Geschäftsführerin von eBay in Deutschland. „Immer mehr Menschen nutzen eBay, um Dinge zu verkaufen, die sie nicht mehr brauchen und schaffen sich so finanziellen Spielraum für neue Wünsche. Das ist klug, nachhaltig und Ausdruck einer modernen, selbstbestimmten Haltung zum Konsum.“
Konsumenten und Handel: Wahrnehmung klafft auseinander
Gleichzeitig offenbart die ECC-Studie eine wachsende Diskrepanz zwischen Verbrauchern und Handel: Während Verbraucher Pre-Loved längst als clevere Strategie sehen, um finanziell flexibel zu bleiben, herrscht im Handel noch Zurückhaltung.
78 Prozent der teilnehmenden Konsumenten halten gebrauchte und wiederaufbereitete Produkte heute für einen wichtigen Bestandteil des Handels, aber nur 50 Prozent der befragten Händler teilen diese Ansicht. 34 Prozent der Händler bieten inzwischen wiederaufbereitete Waren an, 31 Prozent gebrauchte – beides Rekordwerte. Dennoch sehen laut ECC KÖLN nur 33 Prozent darin ein Wachstumspotenzial. Zum Vergleich: 2024 waren es noch 42 Prozent.
Als größte Hürden nennen Händler den hohen Zeitaufwand, aber auch Kosten und Personalmangel spielen eine Rolle. Das zeigt: Während Konsumenten Pre-Loved als Chance begreifen, zögern viele Händler noch – und lassen Potenzial ungenutzt.
„Die Zahlen der aktuellen Studie zeigen, dass Händler ihr Angebot an Pre-Loved-Ware im letzten Jahr weiter ausgebaut haben. Nach wie vor sieht ein Drittel in diesem Bereich Wachstumspotenzial für ihr Unternehmen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen Händler, die sich bezüglich der Chancen von gebrauchten oder aufbereiteten Produkten unsicher sind, im Vergleich zu 2024 gestiegen. Hier ist es wichtig, mit den Händlern im Austausch zu bleiben, um Unsicherheiten zu erörtern und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese abzubauen“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des ECC KÖLN/ IFH KÖLN.
Die Studien machen deutlich: Konsumenten haben Recommerce längst als Teil ihres Alltags angenommen, der Handel zieht erst langsam nach. eBay verbindet beide Seiten und zeigt, wie einfach grundsätzlich nachhaltigerer, wirtschaftlich sinnvoller Konsum funktionieren kann. Das macht Recommerce zum Wachstumstreiber – für Menschen, Marken und den Handel insgesamt.
Die gesamte Studie des ECC Köln, einer Tochter des IFH KÖLN, in Zusammenarbeit mit eBay Deutschland, gibt es hier kostenfrei zum Download.
(1) Die Umfrage wurde vom ECC KÖLN im Auftrag von eBay in Deutschland im Oktober 2025 durchgeführt. Dabei wurden 502 deutsche Konsumenten zwischen 18 und 69 Jahren internetrepräsentativ nach Alter und Geschlecht sowie 102 deutsche Einzelhändler über ein Onlinepanel befragt.
(2) Die Datengrundlage des eBay Recommerce Report 2025 stammt aus zwei Online-Befragungen, die von Forsta Worldwide Ltd im Auftrag von eBay Inc. durchgeführt wurden. Die externe Befragung umfasste jeweils etwa 1.780 Konsumenten pro Land, die in den Bereichen Kauf und Verkauf von Pre-Loved-Produkten (Recommerce) aktiv sind. Die interne Befragung richtete sich an private Verkäufer auf den jeweiligen nationalen eBay-Plattformen. Für Deutschland lag die Stichprobe bei 2.663 Teilnehmenden. Die Feldphase fand vom 12. August bis 9. Oktober 2025 statt.






