Studie: Vertrauen in Unternehmensinhalte auf YouTube bricht ein 0 67

Medien haben im vergangenen Jahr in Deutschland an Glaubwürdigkeit verloren. Das gilt vor allem für YouTube. 54 Prozent der Nutzer ab 16 Jahren vertrauen den Inhalten von Unternehmen auf der Plattform, etwa zu Produkten oder Dienstleistungen. Das sind neun Prozentpunkte weniger als im Jahr zuvor. Im Gesamtranking der glaubwürdigsten Medien verliert der Videodienst sechs Plätze und landet auf Rang zwölf. Schlusslicht ist Facebook mit 42 Prozent (-8 Prozentpunkte) auf Platz 21. Das sind Ergebnisse der Studie "Social-Media-Atlas 2024" im Auftrag von PER Agency und Toluna in Kooperation mit dem Institut für Management und Wirtschaftsforschung (IMWF).

Auch die klassischen Medien bewerten die Nutzer kritischer als im Vorjahr. So ist das Vertrauen in das Fernsehen um sechs Prozentpunkte auf 62 Prozent gesunken. Bei Print- und Online-Medien sind es jeweils 57 Prozent (-5 Prozentpunkte). Lediglich LinkedIn konnte gegen den Trend leicht an Seriosität gewinnen (+2 Prozentpunkte). 65 Prozent der User zweifeln nicht an den kommerziellen Inhalten auf der Plattform – so viele wie bei keinem anderen Netzwerk. Im Vorjahr lag LinkedIn noch auf Platz sieben des Rankings.

Mehr als jeder Dritte informiert sich vor Kaufentscheidungen auf YouTube

Dennoch ist YouTube der beliebteste Kanal, um sich vor einem Kauf zu informieren. 35 Prozent der Internetnutzer haben sich dort in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal erkundigt, bevor sie ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen haben. Es folgen das Fernsehen (32 Prozent), Instagram und WhatsApp (je 29 Prozent).

Um sich über einen Arbeitgeber zu informieren, gehen die Befragten vor allem auf Facebook. 22 Prozent suchen dort nach Informationen. Erst danach folgen die Karrierenetzwerke LinkedIn (20 Prozent) und Xing (18 Prozent). Auch bei der konkreten Entscheidung für ein Unternehmen ist vor allem Facebook ausschlaggebend. Zwölf Prozent haben sich schon einmal mit Hilfe dieser Plattform für einen Arbeitgeber entschieden. WhatsApp, YouTube und LinkedIn liegen mit jeweils elf Prozent knapp dahinter.

„Unsere Studie zeigt, dass die Nutzer Karrierenetzwerken und klassischen Medien am meisten vertrauen“, sagt Dr. Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency. „Das heißt aber nicht, dass Unternehmen soziale Netzwerke grundsätzlich meiden sollten. Vielmehr gilt es, bei der Wahl des Kanals genau hinzuschauen und bei sensiblen Themen eher auf besonders glaubwürdige Medien zu setzen.“

Über den Social-Media-Atlas

Der Social-Media-Atlas erfasst seit 2011 jährlich auf Basis einer repräsentativen Umfrage die Nutzung Sozialer Medien in Deutschland und dient Unternehmen als unverzichtbare Grundlage zur strategischen Planung ihrer Social-Media-Aktivitäten. Die Studie liefert unter anderem belastbare Fakten darüber, welche Dienste im Web 2.0 von wem wie intensiv genutzt werden, welche Themen auf welchen Kanälen diskutiert werden und inwieweit Soziale Medien Kaufentscheidungen beeinflussen. Der Social-Media-Atlas wird von der Beratungsgesellschaft PER Agency und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung herausgegeben.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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