Kostenlos verfügbar: Fünf Open Source E-Commerce Plattformen im Vergleich 0 402

Der Onlinehandel wächst Jahr für Jahr. Ob Kleidung, Kosmetik oder Lebensmittel: Online kann man heutzutage fast alles kaufen. Händler, die ihren eigenen Onlineshop erstellen möchten, haben zu Beginn fast immer die Qual der Wahl, denn die Auswahl an Shopsystemen ist groß.
Open Source E-Commerce

Viele Onlineshopbetreiber setzen auf eine Open Source E-Commerce Plattformen, die kostenlos verfügbar und frei zugänglich sind. Im Folgenden stellen wir fünf der bekanntesten Lösungen exemplarisch vor.

Open Source E-Commerce Plattformen im Vergleich

Welche Plattform am Besten passt, muss schlussendlich jeder für sich entscheiden. Ein Vergleich soll die Auswahl erleichtern:

PrestaShop

PrestaShop ist ein Shopsystem, das in Frankreich entwickelt wurde. Die Open Source E-Commerce Plattform bietet zahlreiche Funktionen, von denen Onlineshopbetreiber profitieren können – darunter zum Beispiel die Möglichkeit, individuell gestaltbare Produkte anzubieten, ganze Produktpakete zu erstellen und Verkäufe automatisch zu synchronisieren. Die Bestände eines jeden Produkts können problemlos zurückverfolgt werden. Die Open Source E-Commerce Lösung steht komplett auf Deutsch zur Verfügung. Außerdem ist sie auch für den deutschen Markt rechtssicher. 

Abgesehen von einer downloadbaren Open-Source-Variante steht PrestaShop auch als Cloud-Variante in der Microsoft Azure Cloud zur Verfügung – dann aber nur auf Englisch, Spanisch und Französisch. Auch viele nützliche Module sind verfügbar – sie sind jedoch in den meisten Fällen kostenpflichtig.

OroCommerce

OroCommerce wurde speziell für den B2B-Commerce entwickelt – und ist dementsprechend auch auf die Bedürfnisse dieser Handelsbranche ausgelegt. Nützlich ist die Open Source E-Commerce Plattform für mittelständische bis große Unternehmen in allen Branchen, die eine Onlinepräsenz aufbauen möchten. Über das integrierte Content Management System ist die Erstellung marketingorientierter Landingpages und anderer Contentbereiche kein Problem. Außerdem können personalisierte Produktkataloge mit kundenindividuellen Preisen angeboten werden.

Magento als Open Source E-Commerce Plattform

Magento ist hierzulande wohl eine der bekanntesten, beliebtesten und weitverbreitetsten Open Source E-Commerce Lösungen. Sie bringt aber auch einige Anforderungen mit sich: Am besten ist sie auf leistungsfähigen Servern aufgehoben, denn nur so lassen sich alle Features gewinnbringend nutzen. Trotz seiner Beliebtheit genügt das Programm aber nicht automatisch allen Anforderungen des deutschen Markts. Hierzu fehlen verschiedene Funktionen – so zum Beispiel Module für Versand und Zahlung. Auch rechtssicher ist die Open Source E-Commerce Plattform in ihrer Grundversion hierzulande derzeit noch nicht. 

Zur Auswahl steht neben der lizenzfreien Community Edition auch eine kostenpflichtige Enterprise Edition, die es aber nicht unbedingt braucht, um von den vielversprechenden Features zu profitieren – darunter die praktische Filternavigation, individuell konfigurierbare Preisregeln sowie die intelligente Preissteuerung. Weil immer mehr Kunden mobil von unterwegs aus kaufen möchten, unterstützt Magento außerdem mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones. So ist der Onlineshop auch von unterwegs aus immer vollumfänglich bedienbar.

OpenCart

Bei OpenCart handelt es sich um eine eigenständige Open Source E-Commerce Lösung, die ursprünglich auf englischsprachige User ausgelegt wurde. Allerdings stehen auch deutsche Sprachpakete zur Verfügung, so dass OpenCart auch hierzulande ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Händler sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass sie aufwändige Anpassungen vornehmen müssen, um die Open Source E-Commerce Plattform auch für den deutschen Markt rechtssicher zu machen. 

Mit OpenCart lassen sich unbegrenzt viele Marken, Produkte, Kategorien, Hersteller und Unterkategorien auflisten. Neben physischen Produkten können auch digitale Alternativen ohne Probleme präsentiert werden. Zudem lassen sich alle Produkte mit Preisen in verschiedenen Währungen auflisten. Für Abonnements sind wiederkehrende Zahlungen verfügbar. Sogar der Zugriff auf Rabatte und Gutscheine ist möglich. Kurzum: Wer keine Anbindung zu externen Systemen benötigt, ist bei OpenCart gut aufgehoben – zumal es zahlreiche Erweiterungen gibt, die teilweise kostenlos, größtenteils jedoch kostenpflichtig verfügbar sind. Für größere Onlineshopbetreiber ist das Programm aufgrund der fehlenden Anbindungsmöglichkeiten dagegen nur bedingt brauchbar.

WooCommerce

WooCommerce ist die führende Open Source E-Commerce Lösung für WordPress. Es handelt sich um ein Plug-in, das WordPress-Seiten in vollwertige Onlineshops verwandelt. Hervorzuheben sind vor allem die Einfachheit und Vielseitigkeit, die das System mit seinem modularen Aufbau bietet – zumal der kostenlose Support auf so gut wie alle Fragen eine Antwort hat. 

Mit WooCommerce können Händler alles Erdenkliche über das Internet verkaufen – seien es nun physische Erzeugnisse, Dienstleistungen oder digitale Produkte. So können Onlineshopbetreiber zum Beispiel Ferienhäuser, Coachingstunden oder Fahrzeugvermietungen anbieten. Auch der Verkauf von Downloads ist problemlos möglich. Geeignet ist das Programm sowohl für kleine als auch für große Unternehmen, denn technisch sind Nutzern mit WooCommerce kaum Grenzen gesetzt. 

Ob kleiner Onlineshop mit einigen wenigen Produkten oder großer Versandhandel mit zahlreichen verschiedenen Kategorien: Die Open Source E-Commerce Plattform ist für viele Händler interessant. Hervorzuheben ist aber auch, dass die Funktionen in der Grundversion eher eingeschränkt sind, weshalb User unter Umständen auf Erweiterungen zurückgreifen müssen, um einen professionellen Onlineshop einrichten zu können, der in jeder Hinsicht ihren Vorstellungen entspricht. Wichtig ist zum Beispiel das kostenfreie Plug-in „WooCommerce German Market“, das Rechtssicherheit in deutschen und österreichischen Onlineshops garantiert. Hinzu kommen zusätzliche Erweiterungen, die teilweise kostenpflichtig sind.

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Samuel Altersberger ist Redakteur beim OnlineMarketingMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.

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