Was bedeutet Mobile First und warum ist es jetzt so wichtig für deinen Onlineauftritt 0 779

Vor nur zwei Jahrzehnten sah die Welt noch anders aus: Notebook und Desktop-PC waren die bevorzugten Mittel, um mit dem Internet zu interagieren. Heute haben sich Smartphone, Tablet und in einigen Fällen sogar Smartwatch dazu gesellt. Dies verändert die Anforderungen, die Nutzer an Webseiten stellen - und Webseitenbetreiber sollten darauf Rücksicht nehmen.
Mobile First

Wir stehen am Anfang eines digitalen Jahrhunderts, das von Software und Mobilität geprägt sein wird. Es war einmal keine Seltenheit, dass Menschen eine Ausbildung absolvierten, dann 40 Jahre im gleichen Feld tätig waren und in die Rente eintraten. Heute ist daran kaum noch zu denken, da unsere Welt sehr viel dynamischer geworden ist als die vor 50 Jahren.
Informationen stehen jederzeit auf Abruf in unserer Hosentasche bereit – und der Mensch möchte diese Informationen abrufen können. Jederzeit und überall, Ausnahmen werden nicht geduldet. Daraus ergibt sich ein einfaches Mantra, das sich Webseitenbetreiber auf die Fahne schreiben sollten: Mobile First. Dieser Ratgeber handelt vom Thema Mobile First und zeigt auf, was genau darunter zu verstehen ist und wieso es wichtig für den eigenen Onlineauftritt ist.

Was bedeutet Mobile First?

Mobile First bedeutet Webseiten (oder webbasierte Anwendungen) so zu gestalten, dass sie sich auf mobilen Geräten ebenso leicht bedienen lassen wie auf leistungsstarken Notebooks mit viel größeren Displays. Dies stellt gewisse Anforderungen an die technische Programmierung der Webseite ebenso wie an ihr Design. Keine renommierten Webdesignagenturen werden das Thema mobiler Webseiten heute noch ignorieren.

Mobile First heißt im übertragenen Sinne, zu erkennen, dass es heute nicht mehr die Norm ist, an einem Schreibtisch mit einem Desktop-PC das Internet zu nutzen. Menschen greifen darauf im Café zu – oder im Zug, im Auto, bei einem Spaziergang, auf dem Sofa oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit. Dieses Verhalten hat sich derart in uns eingebrannt, dass eine nicht-kompatible Webseite nur noch Stirnrunzeln hervorruft.

Usability im Fokus bei Mobile First

Wer sich an die mit Adobe Flash gestalteten Webseiten Anfang der 2000er erinnert, wird es kennen: Webseiten, die ein beeindruckendes Design bieten, aber die sich nur schlecht nutzen lassen. Der Mobile-First-Ansatz kehrt diesen Gedanken zum Glück um. Die Nutzbarkeit auf dem mobilen Gerät liegt im Vordergrund. Bei Mobile-First folgt das Design der Usability – und nicht umgekehrt. Dies ist ein Vorteil für alle Anwender: Ein herausragendes Design bleibt für eine kurze Zeit beeindruckend, doch eine einwandfreie Nutzbarkeit hat viele Jahre Bestand und wird Besucher zur Wiederkehr ermuntern.

Positive Effekte von Mobile First

Wer mit dem Gedanken von Mobile First an die Webseiten- und App-Programmierung geht, wird zahlreiche positive Auswirkungen bemerken. Abseits des abstrakten Konzeptes von Mobile First bleiben somit auch handfeste Vorteile hängen:

  • Durch Mobile First wird der Traffic anwachsen, da die Webseite permanent und überall erreichbar ist.
  • Daraus folgen mehr Relevanz und Reichweite und somit, langfristig, ein höherer Wert von Marken und Unternehmen.
  • Absprungraten werden sinken. Mobile Nutzer, die auf eine inkompatible Webseite stoßen, verlassen diese schnell wieder. 

Einfache Erweiterung auf Notebook & Co.

Darüber hinaus ist es keine große Herausforderung, mobile Webseiten so anzupassen, dass sie auch auf größeren Displays und mit Maus und Tastatur gut zu bedienen sind. Dynamische Designprozesse sorgen dafür, dass der Server immer die Webseite ausliefert, die zur Größe des Endgeräts passt: klein und für die Bedienung mit den Fingern oder groß und für den Desktop optimiert. Der zu verwaltende Content bleibt identisch, ein Mehraufwand fällt aus dieser Sicht somit nicht an. 

Vernachlässigung von Mobile First ist keine gute Idee

Nehmen wir an, wir betreiben einen Onlineshop. Möglicherweise ist unsere Zielgruppe jung, mobil, viel unterwegs. Stellen wir nun durch eine technische Analyse fest, dass 60 % unserer Kunden von unterwegs auf unsere Webseite zugreifen, haben wir ein Problem, wenn wir keine mobilgerechte Webseite anbieten. Potenziell geht damit im schlimmsten Fall 60 % unseres Umsatzes verloren.

Verdienen wir hingegen Geld durch Impressions und Traffic – vielleicht ist unsere Webseite werbefinanziert -, droht dasselbe Schicksal. Weiterhin verlieren wir innerhalb unserer Zielgruppe an Relevanz: Was nicht einfach zu erreichen ist, wird ignoriert. Besetzen wir nicht gerade eine absolute Nische, wird sich unsere Zielgruppe einfach bei der Konkurrenz umschauen.
Mit anderen Worten: Sofern die Zielgruppe nicht stark Desktop- und Notebook-orientiert ist, stellt Mobile First keine Alternative, sondern ein absolutes Muss dar.

Technische Vorteile

Der Mobile-First-Ansatz bringt den Vorteil mit sich, dass Webseiten auf die wesentlichen Inhalte beschränkt werden. Dies gefällt auch den Notebook-Anwendern. Weiterhin stehen unterwegs die Probleme des Datenvolumens und der Geschwindigkeit immer im Raum. Das heißt, dass Entwickler, Webseiten dieser Art gleich ohne überflüssige Plug-ins und technische Spielereien ausliefern. Dies führt zu schlankeren, effizienteren Webseiten, die die vorhandenen Ressourcen des Geräts (und der Internetinfrastruktur) besser ausnutzen. Von diesen Vorteilen profitieren Smartphone-Nutzer, aber auch Personen am Desktop-PC oder MacBook nehmen sie gerne mit.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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