Jeder Händler will sie haben – aber wie kommt man den Nischenprodukten auf die Spur? 0 648

Tagtäglich entstehen immer mehr Online-Geschäfte, die mit ihren Angeboten um die Gunst der Kunden buhlen. Es liegt auf der Hand, dass es für neue Start-ups unheimlich schwer ist, genau das gleiche Produkt anzubieten, wie es schon zigfach auf dem Markt gibt. Die Konkurrenz auf diesem Gebiet ist unheimlich groß und für kleinere Start-ups aus diesem Grund nicht geeignet. Ein Nischenprodukt hat hierbei entscheidende Vorteile, denn die Nachfrage und das Angebot sind vergleichsweise gering. 
Nischenprodukt

Was ein Nischenprodukt ist, welche Möglichkeiten es gibt, diesem auf die Spur zu kommen und worauf man dabei achten sollte, wird in diesem Artikel dargestellt.

Unter einem Nischenprodukt wird ein Produkt verstanden, welches sich durch eine geringe Nachfrage oder einem geringen Angebot auszeichnet oder beides. In einer Marktwirtschaft regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Das bedeutet ein Produkt, welches fast an jeder Ecke erworben werden kann, wird zu einem deutlich günstigeren Preis angeboten, als es bei Produkten der Fall ist, die es fast noch überhaupt nicht gibt. Und genau diese Tatsache macht sich das Nischenprodukt zunutze. Da die Nachfrage gering ist, kann ein Nischenprodukt zu einem deutlich höheren Preis auf dem Markt angeboten werden.

Es wird als Nischenprodukt bezeichnet, da es sich um ein einzigartiges Produkte handelt. Hinzu kommt, dass Start-ups, die Nischenprodukte anbieten, nur eine geringe Konkurrenz fürchten müssen, manchmal ist die Konkurrenz überhaupt nicht vorhanden. Das Nischenprodukt bietet dem E-Commerce eine ideale Möglichkeit, um sich von der riesigen Konkurrenz abzuheben, indem es einzigartige und seltene Produkte für die Konsumenten anbietet.

Nischenprodukt: Die Zielgruppe 

Als Erstes sollten sich Unternehmer genauer mit der Zielgruppe befassen, bevor sie sich letztendlich mit dem Produkt beschäftigen. Sie sollten sich genauer auf den sozialen Netzwerken umschauen, sich mit interessanten Accounts verbinden und analysieren, mit welchen Herausforderungen und Problemen ihre Zielgruppe gerade zu kämpfen hat. Die sozialen Netzwerke sind eine ideale Möglichkeit, um mehr über die Zielgruppe herauszufinden. Auch die unmittelbaren Konkurrenten sollten genauer begutachtet werden, denn dort erfahren Unternehmer aus erster Hand durch potenzielle Kunden, welche Probleme die Zielgruppe gerade hat.

Aktuelle Trends und die Konkurrenz 

Ein Nischenprodukt kann noch so eine geniale Idee sein, es bringt nichts, wenn überhaupt keine Nachfrage da ist. Über „Google Trends“ können Unternehmer herausfinden, welche Trends momentan angesagt sind. Google-Trends gibt auch Auskunft darüber, ob es sich bei den jeweiligen Trends um langfristige Entwicklungen handelt oder ob es sich um kurzfristige Trends handelt.

Auch ein Blick auf größere Online-Giganten wie Amazon, eBay oder Otto kann hilfreich sein. Dort können sich Unternehmer darüber informieren, welche Produkte sich besonders gut verkaufen lassen. Eine gute Möglichkeit ist auch, sich die Rezensionen zu den einzelnen Produkten genauer durchzulesen, da bei dieser Gelegenheit unerfüllte Wünsche nicht unerwähnt bleiben. Zusätzlich sollten Bewertungen in den sozialen Netzwerken, vor allem auf YouTube, angeschaut werden. Anhand dieser Erklärungen können sich angehende Händler überlegen, welche Verbesserungen sie in ihr Produkt einbringen können.

Unternehmer sollten sich in die Lage ihrer potenziellen Zielgruppe versetzen und überlegen, welche Wünsche sie persönlich hätten, wenn sie ihr eigener Kunde wären.

Mit einem Nischenprodukt die Marktlücke schließen

Bei einem Nischenprodukt ist es außerordentlich wichtig, nicht nur die Trends im Auge zu behalten. Die Bedürfnisse der Zielgruppe sind ebenfalls ausschlaggebend. Bewertungen zu den einzelnen Produkten, Kommentare in den sozialen Netzwerken geben Aufschluss darüber, wo noch Marktpotenzial besteht. Darüber hinaus gibt es entsprechende Tools, die Gründer dabei helfen, diese Bedürfnisse genauer zu identifizieren.

Über das Tool „Answer the public” erhalten Unternehmer zu diversen Schlagwörtern verschiedenste Fragestellungen, die von Usern bereits eingegeben worden sind. Aufgrund dieser Fragestellungen können Probleme der Zielgruppe leicht identifiziert werden.

Auch andere Tools wie der „Google Keyword-Planer“ oder „Ubersuggest“ liefern angehenden Händlern eine detaillierte Analyse darüber, wie gefragt bestimmte Keywords sind und mit welcher Konkurrenz sie rechnen müssen.

Das passende Nischenprodukt

Zum Schluss wählen Unternehmer ihr Nischenprodukt, welches sie auf den Markt bringen möchten. Sie haben hier die Möglichkeit, dieses selber zu produzieren oder sich an einen Hersteller zu wenden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Während sie bei der eigenen Herstellung die Qualitätskontrolle im Blick haben und nicht abhängig sind von einem Lieferanten, müssen sie mehr Zeit investieren, bis das Produkt fertiggestellt ist. Auf der anderen Seite müssen sie mehr Zeit und Recherche in die Auswahl eines zuverlässigen Lieferanten investieren, wenn sie die Herstellung aus der Hand geben.

Besonders geeignet für ein Nischenprodukt sind beispielsweise „Print-on-Demand“ Produkte. Dabei kann es sich um Kleidung handeln, Geschirr oder anderweitiges Accessoire. Der Vorteil ist, dass der Aufdruck in jedem Fall einzigartig sein wird und die Konkurrenz dementsprechend gering.

Auch Trendthemen wie Nachhaltigkeit, veganer Ernährungsstil oder Tierschutz eignen sich sehr gut für ein Nischenprodukt. Hierbei handelt es sich nicht um kurzfristige Trends, sondern Unternehmer können langfristig von dieser Entwicklung profitieren.

Fazit

Die Wahl eines Nischenproduktes ist in sofern ratsam, da man zunächst keine große Konkurrenz fürchten muss. Man kann sich durch einzigartige Produkte von der Konkurrenz abheben. Trotzdem ist es wichtig, sich mit der potenziellen Zielgruppe, den aktuellen Trends und der Konkurrenz zu beschäftigen. Denn so können die Bedürfnisse auch richtig umgesetzt werden.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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