Durch Server Side Tracking zu erfolgreichen Websites 0 516

Das Server Side Tracking gewährt den Webseitenbetreibern eine Reihe von Vorteilen. So können sie die Ladezeiten verringern, haben mehr Spielraum bei der Analyse von Nutzerdaten und umgehen Adblocker. Jedoch ist dessen Einführung mit zusätzlichem Aufwand verbunden.
Server Side Tracking

Was Server Side Tracking bedeutet, welche Vor- und Nachteile sich ergeben und ob es sich letztlich lohnt, erklärt dieser Beitrag.

Was ist Server Side Tracking eigentlich?

Das Server Side Tracking findet in erster Linie innerhalb der Web-Applikationen und den Webservern statt. Dabei kommt meistens php zum Einsatz. Bei diesem Tracking werden die Informationen direkt ins Logfile oder in eine Datenbank transferiert. Man spricht auch vom „serverseitigen Tagging“, da Google beim Tracking auf ein Tagging-Tool zurückgreift. Google ist auch bei dieser Art von Tracking involviert, jedoch indirekt. Anstatt dass die Daten direkt an Google gehen, landen sie zunächst auf der eigenen Datenbank. Von hier sendet der Vermittler sie weiter an Google Analytics zur weiteren Auswertung.

Im Grunde war das serverseitige Tagging schon immer möglich, jedoch war es aufgrund des zusätzlichen Aufwandes nicht besonders beliebt. Warum sich selbst die Mühe machen, wenn man die Daten gleich an Google weiterleiten kann? Allerdings hat sich mittlerweile viel geändert. So haben iOS und Firefox dem pixelbasierten Tracking eine Absage erteilt. Auch bei Chrome wird damit in Zukunft Schluss sein und Adblocker haben diese sowieso blockiert. Tracking Pixels waren bis dahin die Möglichkeit für Webseitenbetreiber, Nutzerdaten zu sammeln. Ohne Server Side Tracking lassen sich die Nutzerdaten, ihr Verhalten und ihre Interaktion mit der Webseite nicht auswerten.

Zudem gibt es vermehrt datenschutzrechtliche Bedenken bei der Praxis des clientseitigen Trackings, da die Daten direkt an die Server in den USA weitergeleitet werden. So entschied etwa die französische Datenschutzbehörde (CNIL) im Februar diesen Jahres, dass sie das Vorgehen von Google Analytics in Hinblick auf die Bestimmungen der DSGVO für nicht ausreichend reguliert betrachtet. Mit dem Server Side Tracking landen die Daten jedoch zunächst auf den Servern der Webseitenbetreiber, wo diese entscheiden können, wie sie mit den Daten vorgehen wollen.

Unterschied zum clientseitigen Tracking

Das clientseitige Tracking ist im Gegensatz zum Server Side Tracking für die meisten Unternehmen noch immer Standard. Dabei besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Gerät des Besuchers und dem Drittanbieter mit seinen Tracking-Tools. Vor allem sind es JavaScript-Snippets, welche beim Webseitenbesucher für langsame Ladezeiten sorgen und somit die Nutzererfahrung schädigen. Die Nutzer setzen zunehmend auf Adblocker, welche den gesamten Datenfluss einschränken können. Zumeist landen die Daten direkt auf den Servern von Anbietern wie Google Analytics, Google Ads oder Facebook. Denkbar sind allerdings Server von allen möglichen Anbietern.

Vorteile von Server Side Tracking

Es gibt eine Reihe guter Gründe, das Server Side Tracking einzuführen. Zum einen wäre da die verbesserte Nutzererfahrung für die Besucher. Da kein JavaScript oder Page Tag auf dem Client eingesetzt wird und der HTML-Code der Webseite die zusätzlichen Parameter nicht enthält, lädt sie schneller. Zudem ist diese Art des Trackings nicht abhängig vom Browser des Nutzers. Schnellere Webseiten erhöhen außerdem das Ranking bei Google.

Da ein Adblocker nicht den Datenfluss zum Client beeinträchtigt, können Betreiber beim Server Side Tracking davon ausgehen, den vollen Datensatz zu erhalten. Dadurch gelingt eine effizientere und genauere Analyse der Daten. Weiterhin bieten sich verschiedene Möglichkeiten für die Webseitenbetreiber, die Datenanalyse auf die eigenen Bedürfnisse zurechtzuschneiden, da die Daten direkt auf dem eigenen Server oder der Datenbank zusammenlaufen.

Zudem ergeben sich Vorteile im Server Side Tracking beim Datenschutz. Webseitenbetreiber benötigen keine zusätzlichen Cookies und Debugging-Tools erfassen diese Art des Trackings ebenfalls nicht. Besucher müssen dennoch über das Tracking informiert werden, was sich gut mit dem üblichen Datenschutzhinweis erledigen lässt. Mit einer DSGVO-konformen Speicherung der Daten ist auch diese Pflicht der Webseitenbetreiber erfüllt. So lassen sich alle personenbezogenen Daten übertragen, ohne dass Drittanbieter Zugriff auf diese Daten erhalten.

Nachteile des Server Side Trackings

Es bieten sich jedoch nicht nur Vorteile beim Server Side Tracking. Zum Beispiel lassen sich die Aktivitäten im Browser, die keine Interaktion mit dem Webserver auslösen, nur eingeschränkt erfassen. Dazu zählen zum Beispiel das Mouse Tracking. Ein häufiger Grund für Unternehmen, das serverseitige Tagging nicht einzuführen, ist der erhöhte Aufwand für die IT. So braucht es die entsprechende Hardware wie Logfile- und Analyse-Server. Um die Applikationen für die Datenerfassung und Datenverarbeitung müssen sich Unternehmen selbst kümmern. Zumeist rechtfertigt nur eine gewisse Größe des Unternehmens den zusätzlichen Aufwand.

Einbindung des serverseitigen Taggings

Wenn Webseitenbetreiber das Tagging selber übernehmen wollen, dann bieten sich dafür eine Reihe von APIs für das Tag Management an. Wenig überraschend: Das am häufigsten genutzte Tool ist der Google Tag Manager. Anschließend müssen das Tool und die Server so konfiguriert werden, dass ein beständiger Datenstrom entsteht. Im Server gesammelt, lassen sich dann Anwendungen wie Google Analytics zur Auswertung einsetzen.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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