Marketing Fails Beispiele und was Du daraus lernen kannst 0 687

Die Marketingabteilungen der größten Firmen sind besetzt mit zahlreichen hellen Köpfen. Diese lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und die Marke tief ins Bewusstsein der Öffentlichkeit einzubrennen. Doch nicht jeder Schuss ist auch ein Treffer – im Gegenteil. 
Marketing Fails

Immer wieder landen Unternehmen „grandiose“ Marketing-Fails, über die die Öffentlichkeit nur den Kopf schütteln kann. Dabei ist es leichter gesagt als getan, keinen Reinfall im Marketing zu landen. Selbst mit den besten Absichten kann es passieren, dass die Botschaft am Ende völlig anders aufgefasst wird und ein Marketing Fail entsteht.

Beispiele für Marketing Fails

Gut, dass es auf diesem Gebiet schon einige Erfahrungen und Marketing Fails gibt, von denen man lernen kann. Einige dieser Marketing Fails stellen wir hier vor.

Der Klassiker: Aprilscherze enden in einem Marketing Fail

Sehr beliebt für Marketing-Gags ist der 1. April. Bekannterweise muss man an diesem Tag besonders vorsichtig sein, wenn es um überraschende Neuigkeiten geht – schließlich entpuppen sich diese oftmals als Aprilscherz. Marketingabteilungen nutzen diesen Tag gerne, um sich „mal richtig auszutoben“ – was jedoch auch nach hinten losgehen und zu einem Marketing Fail werden kann. So hat beispielsweise die Firma Volkswagen im Jahr 2021 verlauten lassen, eine neue Marke in den USA etablieren zu wollen. Statt dem bekannten Namen „Volkswagen“ wolle sich der Konzern in „Voltswagen“ umbenennen. Dumm nur, dass VW diese Meldung auch auf Nachfrage mehrfach bestätigte. Da diese Nachricht von den Anlegern sehr positiv aufgefasst wurde, stieg der Aktienkurs von VW um fast fünf Prozent. Erst später stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Maßnahme um einen Scherz handelte – was die US-Börsenaufsicht auf den Plan rief. Diese unterstellten in der Aktion eine absichtliche Beeinflussung des Börsenkurses. Autsch!

Auch in der Kürze voll daneben: Markennamen

Bei der Auswahl des Markennamens sind (wie bei der Gestaltung des Firmenlogos auch) zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. War die ursprüngliche Ausrichtung des Unternehmens eher regional und wird nun eine Expansion ins Ausland angestrebt, müssen möglicherweise grundsätzliche Dinge neu überdacht werden, um Missverständnissen und einen Marketing Fail vorzubeugen. Ein klassisches Beispiel kommt wieder aus dem Automobilbereich: So hat der Hersteller Mitsubishi einen neuen Geländewagen auf den Markt gebracht, welcher auf den Namen „Pajero“ getauft wurde. Was die Marketingabteilung nicht berücksichtigt hat: Im Spanischen bedeutet „Pajero“ so viel wie „Wichser“ – somit musste man sich für diesen Markt etwas Neues einfallen lassen.

Auch bei Firmenlogos ist darauf zu achten, dass man keine zweideutigen Elemente verwendet und so einen Marketing Fail riskiert. Das Gesamtbild sollte in unterschiedlichen Kulturkreisen nicht negativ behaftet sein. Hier ist es hilfreich, einfach mehrere Personen unabhängig voneinander einen prüfenden Blick auf das Logo werfen zu lassen. Grobe Schnitzer lassen sich auf diesem Weg frühzeitig erkennen.

Marketing Fail: Vorsicht bei Kampagnen

Die Interaktion mit den eigenen Kunden ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite versuchen Unternehmen bewusst, einen regen Austausch herzustellen – schließlich punktet das bei der Öffentlichkeit. Auf der anderen Seite kann diese Art der Kommunikation schnell zum Bumerang werden und verärgerten Kunden eine Plattform bieten, auf der sie ihrem Unmut Luft machen können. So hat die DHL einen Fotowettbewerb ins Leben gerufen, bei dem Kunden selbst aufgenommene „DHL-FanFotos“ einsenden sollten. Sicher dachte das Unternehmen dabei an Bilder glücklicher Kunden mit freundlichen Paketboten – stattdessen erhielten sie das Gegenteil. Zahlreiche Einsendungen rücksichtsloser Fahrer oder ungeschickt zugestellter Pakete sorgten für ein schnelles Ende der Kampagne und einen großen Marketing Fail.

Die gleiche Vorsicht gilt bei Influencer Marketing: Man sollte nicht wahllos den nächstbesten Influencer kontaktieren. Stattdessen ist eine gründliche Vorauswahl ratsam, ob Person und Produkt überhaupt zusammenpassen. Ansonsten kann es schnell zu unglaubwürdigen Kampagnen und einem Marketing Fail kommen. Auch unpassende Formulierungen, Rechtschreib- oder Grammatikfehler sowie sexistische oder anderweitig provozierende Aussagen sollten im Zweifel lieber vermieden werden.

Wie man mit einem Marketing Fail umgehen sollte

Schon klar, trotz der besten Vorsätze und der gründlichsten Überlegungen sind wir alle menschlich. So kann es immer mal wieder vorkommen, dass wir gewisse Faktoren nicht berücksichtigen oder falsch einschätzen. Sollte man sich also irgendwann selbst in der Situation wiederfinden, einen großen Marketing Fail verursacht zu haben, sollte man vor allem eines tun: die eigenen Fehler eingestehen. Sich zu entschuldigen, eine Erklärung liefern und sich einsichtig zu zeigen macht das Chaos vielleicht nicht ungeschehen. Aber es mildert sicherlich die Folgen. Und auch wenn die Reaktion auf das Marketing anders ausgefallen sein mag, als ursprünglich beabsichtigt, eines ist definitiv erreicht: Die Öffentlichkeit ist auf das zu bewerbende Produkt aufmerksam geworden.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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