Shadowbanned auf Social Media: Wie verhindere ich den Verlust meiner Reichweite? 0 772

Um erfolgreich zu sein, ist jedes Business auf Reichweite im Internet angewiesen. Vom Ein-Mann-Betrieb bis zum Global Player – alle brauchen Sichtbarkeit. Social Media ist daher ein wichtiger Teil des Marketings, denn die User verlassen nur ungern ihr gewohntes Portal, um Webseiten zu besuchen. Wie bequem ist es dagegen, auf Instagram oder Facebook über die Timeline zu scrollen, Beiträge zu liken und mit Freunden zu teilen, oder mit Unternehmen in Kontakt zu treten. 
Shadowbanned auf Social Media: Wie verhindere ich den Verlust meiner Reichweite?

Es ist also kein Wunder, dass Unternehmen und Influencer viel Zeit, Energie und Kreativität aufbringen, um immer frischen Content zu erstellen. So bleiben sie im Gespräch. Und dann plötzlich: Stille. Die Interaktionen der User gehen drastisch zurück. Keine Likes, keine Kommentare, keine Nachrichten. In solchen Fällen kann es sein, dass ein Nutzer Shadowbanned wurde. Aber was ist ein Shadowban eigentlich genau und wie kann man ihn verhindern?

Shadowbanned: Wenn Accounts unsichtbar werden

Ist ein Account shadowbanned, bedeutet das für ihn, dass er seine Sichtbarkeit verliert. Für Nutzer, die von anderen Geräten wie Laptops oder Smartphones über ihren eigenen Account auf ein Social Media Portal zugreifen, sind die Beiträge oder Kommentare, die der gebannte User verfasst, schlichtweg nicht mehr sichtbar. Wer shadowbanned und daher nicht sichtbar ist, erhält logischerweise auch keine Likes und Kommentare. Es wird unmöglich, mit der sorgsam aufgebauten Community zu interagieren. Nicht nur die Interaktion mit zahlenden Kunden fällt ins Wasser, der betroffene User erhält auch keine Informationen über den Bann. Er bemerkt es lediglich am Rückgang der Interaktionen.

Sinn dieser »heimlichen Operation« liegt für die großen Social Media Portale darin, Spam zu verhindern. Wer Spam versendet oder sogar aktiv als »Troll« unterwegs ist, macht ahnungslos weiter, während die anderen User nichts mehr davon mitbekommen – denn die Beiträge und Kommentare des Spammers erscheinen einfach nicht in ihrer Timeline. Oberflächlich betrachtet scheint es natürlich sinnvoll, Spam nicht anzuzeigen, um den Usern einer Plattform ein möglichst gutes Nutzererlebnis zu garantieren. Leider werden die Entscheidungen darüber, ob jemand shadowbanned ist oder nicht, von Algorithmen getroffen und diese machen Fehler. Wer sorgsam seine Content-Strategie erarbeitet hat und sich bemüht, seiner Community regelmäßig hilfreiche Inhalte zur Verfügung zu stellen, ist nicht sicher davor, selbst shadowbanned zu sein. Im schlimmsten Fall bedeutet das nicht nur einen großen Verlust an Reichweite, sondern sogar ganz konkrete Umsatzeinbußen.

Welches Verhalten führt zum Shadowban?

Die Grenzen zwischen geringer organischer Reichweite und shadowbanned zu sein scheinen fließend zu sein. Social Media Portale geben ungern offen zu, dass sie Shadowbans anwenden und tatsächlich kann in manchen Fällen einfach eine Veränderung der Algorithmen der Grund für einen Rückgang der Reichweite sind. Social Media Portale sind ständig darum bemüht, die Wünsche ihrer Nutzer vorauszuahnen und ihnen die bestmöglichen Inhalte anzuzeigen. Was der bestmögliche Inhalt ist, unterliegt natürlich dem persönlichen Geschmack der einzelnen User. Diesen Geschmack zu ermitteln und passende Ergebnisse auszuspielen, ist die Aufgabe der Algorithmen.

Der Sinn dieses Verfahrens besteht darin, die User möglichst lange auf dem Portal zu halten und zu treuen Usern zu machen, die Werbeeinnahmen ermöglichen. Es gibt aber auch Inhalte und Verhaltensweisen, die keine »Geschmackssache« sind, sondern einfach gegen Richtlinien verstoßen. Hier verläuft die Grenze zwischen wenig Sichtbarkeit und auf Social Media shadowbanned zu werden. Von folgenden Verhaltensweisen schließen Social Media Portale auf Spam und andere ungeeignete Inhalte:

  • Verdächtig sind Accounts, die von anderen Usern wegen Richtlinienverstößen gemeldet werden
  • Wer Follower kauft oder Bots verwendet, kann ebenfalls shadowbanned werden
  • Es klingt paradox, aber auf Social Media Portalen gibt es Grenzen für Interaktionen. Wer zu viele Likes vergibt oder innerhalb kurzer Zeit zu vielen Accounts folgt, kann als Spammer eingestuft werden
  • Manchmal liegt das Problem in der Verwendung der Hashtags. Speziell Instagram ist bekannt dafür, Hashtags zu bannen, die zu häufig benutzt oder für unangebrachte Inhalte verwendet werden

Accounts, die durch eine oder mehrere dieser Verhaltensweisen auffallen, können von Portalen wie Instagram, Twitter oder TikTok in der Reichweite eingeschränkt werden, obwohl die betreffenden Portale oft behaupten, keine Zensur vorzunehmen.

Wie merke ich, dass ich shadowbanned wurde?

Da die Portale die betroffenen User nicht darüber informieren, wenn jemand shadowbanned ist, ist es sinnvoll, im Fall eines Verdachts zu überprüfen, ob es sich wirklich um einen Bann handelt, oder ob die Reichweite einfach sinkt, weil die Inhalte für die Follower an Relevanz verloren haben. Wer auf der sicheren Seite sein will, bittet einen Freund, der kein Follower des betroffenen Accounts ist, über einen Hashtag nach Beiträgen zu suchen – sieht er die Beiträge des Accounts, liegt kein Shadowban vor. Es empfiehlt sich allerdings, für diesen Test einen eher seltenen Hashtag zu verwenden, da bei sehr populären Hashtags Beiträge in den Suchergebnissen sehr schnell von anderen Posts verdrängt werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Verwendung sogenannter Shadowban-Tester-Tools. Diese sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da die Ergebnisse nicht verifiziert sind.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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